Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat jetzt das Verfahren um die fehlerhafte Babynahrung in Israel, in das auch der Milchkonzern Humana in Everswinkel verwickelt war, eingestellt.
Das berichtet die Tageszeitung "Westfälische Nachrichten" in ihrer heutigen Ausgabe. Das Verfahren gegen mehrere Mitarbeiter von Humana wegen fahrlässiger Tötung wurde jetzt gegen Zahlung von Geldbußen eingestellt. Die Beschuldigten müssen nun zwischen 6000 und 20000 Euro an das Kinderhilfswerk Unicef zahlen.
Der Skandal liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Damals waren in Israel zwei Säuglinge gestorben und mehrere Kleinkinder erkrankt, nachdem sie mit der von Humana im Auftrag des israelischen Partnerunternehmens Remedia hergestellten Babynahrung gefüttert wurden.
Humana und Remedia gaben daraufhin zu, dass die Sojamilch zu wenig Vitamin B1 enthalten habe. Die Herstellerfirmen hatten sich später mit den Eltern einiger kranker Kinder auf Entschädigungen geeinigt.
Der Vorschlag, das Verfahren einzustellen, kam von Seiten der Anklage. Begründet wurde der Schritt mit dem erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand, den ein Prozess gekostet hätte. Denn schließlich hätte man zahlreiche hebräische Dokumente ausgewertet und etliche Zeugen aus Israel einfliegen müssen, heißt es in der Begründung.