Im Schlachtbetrieb der Hakenberger Fleisch GmbH im Kreis Ostprignitz-Ruppin ist es offenbar zu schweren Verstößen gegen den Tierschutz gekommen. Das zeigen Filmaufnahmen der Tierschutzorganisation Animal Rights Watch (ARIWA). Über den Fall berichten das ARD-Mittagsmagazin und Brandenburg aktuell am Donnerstag.
ARIWA wirft den Betreibern vor, dass auf dem Schlachthof Rinder geschlachtet wurden, die noch nicht fachgerecht betäubt waren. Auf den Aufnahmen, die an unterschiedlichen Tagen erstellt wurden, sei zu sehen, wie Beschäftigte des Unternehmens mehrfach erfolglos versuchen, Rinder mit einem Bolzenschussgerät zu betäuben. Die Rinder zeigten dennoch weiterhin Reaktionen. Außerdem würden Tiere nicht schnell genug ausbluten, weil die Mitarbeiter falsche Schnitte ansetzen, so der Vorwurf der Tierschützer.
Darüberhinaus zeigten die Bilder, wie die Rinder vor der Schlachtung von einem Arbeiter getreten und mit einem Stock geschlagen würden. Auch Elektroschocker zum Treiben seien vorschriftswidrig gegen den Kopf eingesetzt worden, berichtet der rbb.
Die für die Kontrollen zuständige Amtsveterinärin des Kreises, Simone Heiland, zeigte sich beim Anblick der Aufnahmen schockiert und kündigte eine umgehende strafrechtliche Prüfung gegen einzelne Mitarbeiter an. Der Geschäftsführer der Hakenberger Fleisch GmbH, Jens Winter, bestätigte, dass die Aufnahmen Vorgänge in seinem Unternehmen abbilden. Gegenüber dem rbb bezeichnete er das Vorgehen seiner Beschäftigten als "nicht akzeptabel". Ein Mitarbeiter dürfe inzwischen den Hof nicht mehr betreten, ein anderer nicht mehr schlachten, so Winter. Vorläufig sei der Schlachtbetrieb eingestellt worden.
Die Hakenberger Fleisch GmbH wirbt damit, dass sie Bio-zertifiziert sei. Man nehme die "Verantwortung für eine ruhige Entladung und eine stressarme Schlachtung" ernst und garantiere eine "fachgerechte Schlachtung".