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„Acht Uhr morgens: 75 km auf dem Tacho!“

Lesezeit: 4 Minuten

Bei der Big Challenge Tour von Amsterdam nach Berlin ist Ferkelerzeuger Franz-Josef Ermann aus Senden (NRW) mitgeradelt. Im Interview berichtet er von seiner Motivation und seinen Erlebnissen.


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Herr Ermann, warum sind Sie bei der Big Challenge Tour mitgefahren?


Ermann: Als Landwirt muss man die Big Challenge einfach unterstützen: Die Teilnehmer sammeln erfolgreich Spenden für die Krebsforschung, und wenn die Landwirte dann noch sportlich aktiv werden, ist das noch besser. Mit der Tour wird die Big Challenge- Idee außerdem in andere Orte bzw. quer durchs Land getragen. Ein weiterer Grund für meine Teilnahme ist, dass die Tour gelebte Öffentlichkeitsarbeit ist. Ich glaube, dass das Image der Landwirtschaft stark von Aktionen wie Big Challenge profitiert.


Wie viele Kilometer und wie viele Etappen sind Sie bei der Tour mitgefahren?


Ermann: Ich bin in Dülmen (Nordrhein- Westfalen) in die Tour eingestiegen und dann ab Münster fünf Etappen über Bad Lippspringe, Göttingen, Nordhausen und Bad Belzig bis nach Berlin mitgefahren, sodass ich rund 650 km geradelt bin. Die gesamte Tour von Amsterdam nach Berlin zum Brandenburger Tor ging über acht Etappen und knapp 1000 km.


Sie sind in der „schnellen Gruppe“ mitgefahren. Sind Sie bei der Tour über Ihre Grenzen gegangen (das Motto lautete: „Gemeinsam über Grenzen gehen“)?


Ermann: Sportlich konnte ich mit der schnellen Gruppe gut mithalten. Wir sind meist um die 30 km/h gefahren. Die Gruppe hat total gut zusammengearbeitet, die Fahrer passten zueinander, sodass man in der Gruppe viel Kraft sparen konnte. An meine Grenzen ging es auf der letzten Etappe: Tags zuvor mussten wir fast 200 km fahren. Um pünktlich am Brandenburger Tor zu sein, ging es dann ganz früh morgens weiter. Dass ich bis um acht Uhr schon wieder 75 km gefahren sein würde, konnte ich mir vorher nicht vorstellen. Umso schöner waren dann die restlichen Kilometer durch Berlin bis zum Ziel.


Das geht ja nicht ohne Training, wie oft sitzen Sie auf dem Rennrad? Wie viele Kilometer fahren Sie jährlich?


Ermann: Ich fahre 4000 bis 5000 km pro Jahr und bin Mitglied in einem örtlichen Rennradverein. Dort trainieren wir regelmäßig einmal pro Woche. Der Verein verbindet ebenfalls Sport und soziales Engagement. Übrigens kann ich jedem Landwirt nur empfehlen, in einem Verein Sport zu treiben. Unkomplizierter bekommt man nirgends Kontakt zu Leuten aus anderen Branchen, und wenn man beim Sport vom eigenen Betrieb und der Landwirtschaft erzählt, weckt das meistens direktes Interesse.


Sauenhaltung ist arbeitsintensiv. Wie bleibt da noch Zeit zum Rennradfahren?


Ermann: Im Betrieb fangen unser ältester Sohn und unsere Mitarbeiter meine Trainingszeiten auf. Und Rennradfahrer gucken ja nicht nur stur auf die Straße, sondern kriegen auch viel von der Land(wirt)schaft mit. Wenn man die Radtouren auch als Weiterbildung sieht, passt es.


Sie haben mit Ihren Söhnen und Auszubildenden das Big Challenge-Team „Münsterlandferkel“ auf die Beine gestellt. Wie oft haben Sie bei Big Challenge mitgemacht?


Ermann: Das Münsterlandferkel-Team haben wir für die erste Big Challenge- Veranstaltung 2013 in Alpe d’Huez (Frankreich) gegründet. Danach waren wir zweimal beim deutschen Big Challenge-Tag in Kevelaer dabei. 2017 werde ich dort auch wieder einige Runden mitfahren, auch um die Tour-Teilnehmer wiederzutreffen.


Konnten Sie bei den Touretappen mit den übrigen Radfahrern über Landwirtschaft und Schweinehaltung diskutieren?


Ermann: Bei der Tour sind sowohl Landwirte als auch Teilnehmer aus den vor- und nachgelagerten Bereichen mitgefahren, z.B. Tierärzte, Berater usw. Ich bin quer durch Deutschland mitgefahren. Da wurde an fast jedem Acker oder Betrieb, an dem wir vorbeigekommen sind, gefachsimpelt. Zwischen Schweinehaltern, Milcherzeugern und Kartoffelbauern klappt der Austausch auch auf dem Fahrrad hervorragend. Während der Pausen und in den Zielorten gab es immer interessante Gespräche mit den Landwirten und Organisatoren, die übrigens tolle Empfänge auf die Beine gestellt haben. Dafür bin ich wirklich dankbar.


Zusätzlich zum Motto „Gemeinsam über Grenzen“ steht ja auch der Satz „Farmers against cancer“ für Big Challenge. Wie wichtig sind solche Veranstaltungen für das Image der Schweinehalter bzw. der Landwirte?


Ermann: Auf der Tour wurde ja gute Werbung für das Engagement der Landwirte gemacht und bei den Stationen insgesamt fast 15000 € an Spenden gesammelt. Die Empfänge in den Städten und Dörfern sorgten außerdem für viel Interesse der Medien und der Menschen vor Ort. Ich denke, viel besser kann man unseren Berufsstand nicht verkaufen. Das kam auch in den Gesprächen vor Ort immer wieder heraus: Die wenigsten hielten es für möglich, dass hier Landwirte über so große Strecken Fahrrad fahren und das auch noch für einen guten Zweck.


Dass am Ziel 50 Radfahrer im Big Challenge-Trikot am Brandenburger Tor Ehrenrunden drehen und vom Bundeslandwirtschaftsministerium und Bauernverband begrüßt werden, setzt der Aktion natürlich noch das Sahnehäubchen auf.


Interview: Christian Brüggemann

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