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Datenfriedhöfe braucht niemand!

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Welt wird jeden Tag digitaler. Wenn das Thermometer im Sommer die 30 °C-Marke knackt, kann man die Rollläden am Wohnhaus bequem per Smartphone-App herunterfahren. Das funktioniert, egal ob man auf dem Feld ackert, im Sauenstall die Geburten überwacht oder im Wald arbeitet. Und wer sich nach Feierabend eine frische Tasse Kaffee gönnen möchte, kann seine Kaffeemaschine bereits auf dem Weg von der Arbeitskreissitzung nach Hause einschalten. Die Liste der digitalen Steuerungsmöglichkeiten, die uns den privaten Alltag versüßt, ist mittlerweile lang und ließe sich noch unendlich fortführen.


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Datenplattform fehlt


Dass die Digitalisierung dem Landwirt nicht nur im Privaten hilft, sondern auch seine tägliche Arbeit erleichtert, zeigt das Beispiel des Ackerbaus. Die satellitengestützte Fahrzeugsteuerung und die teilflächenspezifische Düngerausbringung senken den Ressourcenverbrauch, schonen die Umwelt und entlasten den Landwirt bei der Bedienung der Maschinen.


Von praxisreifen Digitallösungen, in denen verschiedene Systeme zusammenarbeiten, können Schweinehalter weiterhin nur träumen. Größtes Manko: Es ist der Veredlungsbranche bis heute nicht gelungen, eine gemeinsame Kommunikationsplattform zu schaffen, auf der Daten von unterschiedlichen Prozessteilnehmern gespeichert, ausgetauscht und ausgewertet werden. Stattdessen schottet sich die Industrie ab und hält weiter an Insellösungen fest.


Der Kunde ist König? Nein! Ganz im Gegenteil: Die Sturheit der Industrie sorgt mittlerweile für „Digitalfrust“ bei vielen Sauenhaltern und Mästern. Am Ende führt die Abschottungsstrategie nur dazu, dass weiterhin riesige Datenfriedhöfe produziert werden, die die Speicherplatten verstopfen. Das muss sich ändern, wir brauchen endlich Hersteller übergreifende Lösungen!


„Digital-Pigfarming“ wird nur gelingen, wenn der Schweinehalter endlich in die Lage versetzt wird, z.B. die Befunddaten des Schlachthofes mit den Werten des Klimacomputers aus dem Stall zu verknüpfen. In diesem Fall könnte der Mäster viel schneller und auf Basis unterschiedlicher Produktionskennziffern herausfinden, ob gegebenenfalls schlechte Luft im Mastabteil die Ursache für Lungenbefunde war.


Parallel dazu müssen Systeme entwickelt werden, die die riesigen Datenmengen automatisch verarbeiten und auswerten können. Das ist vor allem bei der Bildanalyse wichtig. Niemand hat die Zeit, sich stundenlang Videosequenzen anzusehen.


Systeme schützen


Bevor der Schweine haltende Betrieb künftig aber vollends digital arbeitet, müssen weitere wichtige Fragen geklärt werden. Dazu gehören:


Wie kann man das Netzwerk des Betriebes sicher vor Hackerangriffen schützen? Niemand möchte, dass sich Fremde unbemerkt von außen in die Überwachungs- und Kontrollsysteme des Stalles einwählen oder betriebseigene Daten geklaut werden.


Wie wird gewährleistet, dass die Produktion weiterläuft, wenn die digitalen Kommunikationsnetze ausfallen?


Worauf muss der Landwirt achten, damit er Eigentümer seiner Daten bleibt? Wie lässt sich die ungewollte Datenweitergabe an Dritte verhindern?


Wer bedient die Technik? Ist jeder Mitarbeiter aus dem Stall in der Lage, Softwareprobleme zu beheben?


Reicht die Netzqualität am Standort des Betriebes für die digitale Revolution im Stall aus?


Erst wenn alle offenen Fragen geklärt sind, dürfen Schweinehalter den Ausbau der digitalen Infrastruktur im Betrieb vorantreiben. Und wer sich trotz der vielen Verlockungen am Ende nicht 100% sicher ist, ob die schöne bunte Digitalwelt für ihn richtig ist, sollte lieber die Finger davon lassen und weiter mit einfacher, funktionssicherer Technik arbeiten. Denn am Ende soll Digitalisierung Spaß machen und keinen Frust erzeugen!

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