Im Gegensatz zu AutoFOM-Mästern haben Schweinehalter, die ihre Tiere an einen Schlachthof liefern, der per Nadel (FOM) klassifiziert, in den ersten Wochen nach dem 4. Oktober nicht von der Formel- und Maskenumstellung profitiert. Im Gegenteil: Sie erlösen nach Berechnungen des VzF Uelzen im Schnitt 0,05 Cent/kg Schlachtgewicht weniger als zuvor. Und das, obwohl der mittlere Muskel-fleischanteil (MFA) seitdem um etwa 0,8 % gestiegen ist.
Der Grund für die schlechteren Erlöse: Um den formelbedingten MFA-Anstieg abzupuffern, haben die meisten Schlachtbetriebe die Abrechnungsbasis von 56 % auf 57 % MFA angehoben, die Westfleisch sogar auf 58 %. Seit dem 4. Oktober werden also tendenziell mehr Tiere mit Abzügen bestraft.
Zudem wurden zusätzliche, erlösrelevante Kriterien in die Abrechnungsmodelle eingebaut: Bei der Erzeugergemeinschaft Osnabrück und Vion z. B. das Fleischmaß und bei Tönnies in Weißenfels sowie bei Weidemark das Schinkengewicht. Auf diese Weise wollen sich auch die FOM-Schlachthöfe, die bisher oft auf den fleischleeren Tieren hängen blieben, schinkenbetonte, fleischreiche Schlachtkörper sichern.
Die Leidtragenden sind die Mäster. Denn auch für die FOM-Mäster ist es seitdem noch schwieriger geworden, die Tiere optimal zu vermarkten. Der Maskenschlupf nimmt zu. Wöchentliches Sortieren wird zu einem absoluten Muss. Der Aufwand für das Wiegen bzw. Sortieren steigt.