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Mit Voll-Speed Tröge reinigen

Lesezeit: 5 Minuten

„Speedy“, so heißt der neue Trogsauger der Firma Meier-Brakenberg. top agrar-Mitarbeiterin Caroline Jücker hat das Gerät im Praxiseinsatz getestet.


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Was die Feuerwehr bei überfluteten Kellern schon lange einsetzt, hat die Firma Meier-Brakenberg jetzt für den Schweinestall gebaut. Die Tüftler aus dem westfälischen Extertal haben einen Trogsauger entwickelt, der Futterreste und Schmutzwasser in Sekundenschnelle aus dem Trog saugen soll. Ihren Saugrüssel, der einfach an den Hochdruckreiniger angeschlossen wird, haben sie „Speedy“ getauft.


Eine interessante Idee finde ich, die die Arbeit tatsächlich vereinfachen kann. Denn auch ich muss zu Hause im Maststall immer mal wieder Tröge mühsam per Hand säubern und weiß aus eigener Erfahrung, wie lästig diese Arbeit ist.


Doch wie gut arbeitet der Trogsauger wirklich? Kann man damit auch breiige Futterreste aus dem Trog saugen, und wie gut lässt sich mit der Lanze im belegten Stall hantieren? Ich will es genauer wissen und lasse mir einen Speedy zuschicken. Bei einer Landwirtin, die im Geschlossenen System arbeitet, teste ich den Trogsauger auf Herz und Nieren.


Zuerst will ich natürlich wissen, wie das Gerät funktioniert. Der Hersteller erklärt es mir: Während der Arbeit schießt das Wasser mit hohem Druck durch die Lanze und erzeugt dabei ein Vakuum (Venturi-Prinzip). Dabei werden der Futterbrei bzw. das Wasser angesaugt und in den Wasserstrom geleitet (siehe Übersicht 1 auf S10). Durch einen seitlich fest angebrachten Spülschlauch spritzt das Futter-Wasser-Gemisch dann auf den Spaltenboden.


Laut Meier-Brakenberg ist die Saug-leistung des Speedys zehnmal so hoch wie die Wasserleistung des jeweils angeschlossenen Hochdruckreinigers. Die höhere Saugleistung stellt also sicher, dass der Trog schnell entleert wird.


Vom Hersteller erfahre ich, dass ich mit der seitlich am Speedy angebrachten Hochdruckdüse auch besonders hartnäckige Futterreste im Trog aufwirbeln kann. Die Umschaltung zwischen Saugen und Spülen erfolgt bequem und stufenlos, dazu muss ich nur einmal leicht am Haltegriff der Lanze drehen.


Hohe Saugkraft:

Der Speedy ist stabil gebaut und sitzt fest an der Lanze des HD-Reinigers. Zudem ist er sofort einsatzbereit. Vor der Arbeit muss ich ihn nur an den Pistolengriff des HD-Reinigers ankoppeln und schon geht’s los.


Jetzt muss der Speedy zeigen, was er kann. Dazu nehme ich den Trogsauger zuerst in den frisch gereinigten Wartestall des Betriebes mit. In den Trögen steht noch das Schmutzwasser, das sich beim Waschen angesammelt hat. Sobald ich den Pistolengriff betätige, schießt das Schmutzwasser mit Voll-Speed aus dem Spülschlauch. Bei einer Wasserleistung des HD-Reinigers von 23 l pro Minute pumpt der Speedy satte 230 l pro Minute aus dem Trog. Dadurch ist der Trog wie angekündigt ruckzuck leer.


Auch die Spülfunktion mit der Lanze funktioniert gut. Dazu drehe ich einmal am Haltegriff und rühre die letzten am Trogboden sitzenden Futterreste auf. Eine Handumdrehung zurück und das Futter-Wasser-Gemisch wird herausgesaugt. Wenn nötig, kann ich sogar gleichzeitig spülen und saugen.


Im Ferkelaufzucht- und Maststall macht der Speedy ebenfalls eine gute Figur. Sogar die Fressplatzteiler im Trog stören nicht bei meiner Arbeit. Der Ansaugstutzen könnte sich jedoch noch etwas besser an die Trogform anpassen. Hier findet der Hersteller vielleicht in Zukunft noch eine bessere Lösung. Der ultimative Härtetest erfolgt im Maststall. Im Trog steht mit Maissilage durchsetztes und aufgequollenes Flüssigfutter. Ich bin kritisch, ob der Speedy das schafft. Der Trogsauger saugt das Futter mühelos weg. Hier muss man aber auch erwähnen, dass die Wasserleistung des HD-Reinigers bei sportlichen 40 l pro Minute liegt.


Jetzt gehe ich aufs Ganze! Ich stelle den Speedy in einen Eimer mit Trockenfutter und betätige die Pistole des HD-Reinigers. Ergebnis: Bereits nach kurzer Zeit ist der Eimer restlos leer.


Senkrecht halten:

Bei meinem Testeinsatz fällt mir auf, dass der Speedy immer senkrecht in den Trog gehalten werden muss. Nur so saugt er das Wasser oder Futter optimal an. Bei den meist von allen Seiten gut zugänglichen Trögen im Warte- oder Maststall geht das relativ problemlos, im Abferkelstall ist es schwieriger. Die Metallstangen des Ferkelschutzkorbes und die Rohre über dem Sauentrog stören. Als ich nach etwas Fummelei den richtigen Standort gefunden habe, saugt der Speedy das abgestandene Schmutzwasser aber in nur fünf Sekunden aus dem Trog.


Ein Manko beim Speedy ist, dass die Futterreste aufgrund des hohen Drucks auf den Spalten breit auseinanderspritzen. Im leeren Stall ist das kein Problem, da man den Boden noch einmal nachspülen kann. In der belegten Abferkelbucht ist das weniger empfehlenswert. Je nachdem wo das Ferkelnest platziert ist, könnte es sogar nass werden. Mein Tipp: Der Hersteller könnte prüfen, wie man den Wasser-Futter-Strahl eventuell direkt in den Güllekeller leiten kann.


Knapp 250 €:

Am Ende meines Tests stelle ich mir die Frage, ob ich den Speedy kaufen würde. Den Preis von knapp 250 € plus Mehrwertsteuer finde ich fair. Mit dem Gerät spare ich Arbeitszeit ein. Zeit, die ich z.B. in die Tierkontrolle investieren kann. Zudem liefert der Sauger gute Arbeit ab. Er saugt flüssiges, angedicktes und sogar trockenes Futter restlos aus dem Trog.


Als Landwirt muss ich mir vor dem Kauf allerdings die Frage stellen, wie oft ich den Speedy einsetzen werde: Nach der Stallreinigung, wenn der HD-Reiniger am Abteil steht, ist das Gerät praktisch, um das Schmutzwasser schnell aus den Trögen zu saugen. Wenn im Sauenstall aber nur hin und wieder Futterreste aus den Trögen entfernt werden müssen, geht die altbewährte Methode mit Schüppe oder Eimer meistens schneller. Kontakt:


caroline.juecker@topagrar.com

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