In den Niederlanden sind 63% aller Schweinehalter und 10% ihrer Familienangehörigen mit dem landwirtschaftlich assoziierten MRSA-Keim (la-MRSA) besiedelt. Das ergab jetzt eine Studie des Medizinischen Zentrums der Universität Amsterdam (VUmc). Gleichzeitig zeigte die Untersuchung aber auch, dass für die Anwohner von Schweineställen kein erhöhtes MRSA-Risiko besteht. Sie werden von dem multiresistenten Erreger nicht häufiger besiedelt als Menschen, die fernab von Schweineställen wohnen.
MRSA-Keime können bei gesundheitlich geschwächten Personen Lungenentzündungen, Blutvergiftungen, Wundinfektionen und Durchfälle verursachen, die sich antibiotisch kaum noch behandeln lassen. Die la-MRSA-Variante ist jedoch bisher weniger krank machend als MRSA-Keime, die in der normalen Bevölkerung und in Krankenhäusern vorkommen. Aus deutschen Untersuchungen weiß man, dass nur 2,4% aller MRSA-Keime, die zu Erkrankungen führen, von Nutztieren stammen.
Dennoch wird Landwirten und ihren Angehörigen, die eine planbare Operation vor sich haben, geraten, sich vorher auf MRSA-Keime untersuchen zu lassen. Bei Bedarf kann dann rechtzeitig eine MRSA-Sanierung in Form einer einwöchigen Wasch-, Gurgel- und Salbenbehandlung durchgeführt werden.