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Kommt jetzt das Deutschland-Label?

Derzeit wird in Deutschland intensiv über das Thema Tierwohl diskutiert. Mithilfe von Label-Programmen, bei denen die Schweinehalter bestimmte Haltungs- und Produktionsauflagen einhalten müssen, soll das Tierwohl verbessert werden. Einzelinitiativen gibt es schon. Die Westfleisch zum Beispiel vermarktet rund 400.000 Schweine pro Jahr über ihr Label „Aktion Tierwohl“.

Lesezeit: 3 Minuten

Derzeit wird in Deutschland intensiv über das Thema Tierwohl diskutiert. Mithilfe von Label-Programmen, bei denen die Schweinehalter bestimmte Haltungs- und Produktionsauflagen einhalten müssen, soll das Tierwohl verbessert werden. Einzelinitiativen gibt es schon. Die Westfleisch zum Beispiel vermarktet rund 400.000 Schweine pro Jahr über ihr Label „Aktion Tierwohl“. Die Vion will Anfang 2013 mit der Vermarktung von „Label-Schweinen“ starten.


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Kritiker bemängeln, dass verschiedene Label den Verbraucher verwirren könnten. Deshalb wird jetzt über eine Branchenlösung nachgedacht. Doch gelingt es der Branche wirklich, sich auf eine gemeinsame Lösung zu einigen? Ziehen die häufig zerstrittenen Schlachtunternehmen tatsächlich an einem Strang? Wie könnte ein mögliches Konzept aussehen? Und wie teuer wäre die Label-Produktion überhaupt? Das sind Fragen, denen top agrar in der Ausgabe 11/2012 nachgeht:



Westfleisch: 400.000 „Label-Schweine“


Die Westfleisch hat sich als erstes großes deutsches Schlachtunternehmen intensiv mit dem Thema Labelproduktion auseinandergesetzt. Landwirte, die an „Aktion Tierwohl“ teilnehmen, müssen bestimmte Vorgaben einhalten, die alle über den derzeit gültigen gesetzlichen Standard hinausgehen. Dazu zählen die Ebermast genauso wie die verlängerte Gruppenhaltung tragender Sauen. Für den Mehraufwand erhalten die bislang 120 auditierten Betriebe einen Sonderbonus. Kontrollen erfolgen durch die Westfleisch selbst und durch unabhängige Kontrolleure.


Der Sprecher des Vorstands der Westfleisch eG, Dr. Helfried Giesen, wurde von der Konkurrenz häufig für sein Engagement in puncto Tierwohl belächelt. Inzwischen werden laut Westfleisch aber rund 400.000 Schweine in mehr als 1.500 Einkaufsmärkten über das Programm vermarktet. Keine schlechte Bilanz! Gleichwohl wurde das Ziel, bereits Ende letzten Jahres etwa 1 Mio. Schweine über „Aktion Tierwohl“ zu vermarkten, weit verfehlt.


Vion kooperiert mit dem Tierschutzbund


Während die Westfleisch ihr eigenes Label-Programm entwickelt und im Markt etabliert hat, will man sich bei Vion des Labels des Deutschen Tierschutzbundes bedienen. Die Vergabe erfolgt mittels Lizenzvertrag, für den eine Lizenzgebühr fällig wird. Wenn alles klappt, soll die erste „Vion-Label-Ware“ Anfang nächsten Jahres in den Regalen liegen.


Das Label für Mastschweine ist zweistufig aufgebaut. Neben dem „Einstiegs-“ gibt es den „Premium-Standard“. Für beide Stufen gelten u. a. folgende Mindestvorgaben: Erlaubt sind die Ebermast, die Kastration unter Betäubung (Isofluran) mit anschließender Schmerzmittelgabe und die Impfung gegen Ebergeruch. Die Tiere dürfen maximal vier Stunden transportiert werden. Im Schlachthof muss die sichere und tiefe Betäubung der Tiere vor der Schlachtung sichergestellt sein. Auch tierbezogene Kriterien (Verluste, Verletzungen usw.) im Betrieb und auf dem Schlachthof werden erhoben. Bei Missständen müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden.


In beiden Stufen sind weitere Auflagen einzuhalten:

  • Im Einstiegs-Standard (1 Stern) muss jedem Mastschwein ein Drittel mehr Fläche als gesetzlich vorgeschrieben angeboten werden.
  • Der Liegebereich muss planbefestigt mit Minimaleinstreu gestaltet oder alternativ mit einer weichen Matte ausgelegt werden (maximal 2 Jahre Übergangsfrist).
  • Ein Strohautomat zur Beschäftigung ist ebenso Pflicht wie eine Luftkühlung oder eine Hochdruck-Wasservernebelung.
  • Zudem soll eine Bestandsobergrenze von 3 000 Mastschweineplätzen im Gespräch sein.
  • Im Premium-Standard (2 Sterne) muss das Platzangebot doppelt so groß sein wie gesetzlich vorgeschrieben.
  • Die Liegefläche muss mit Langstroh eingestreut sein.
  • Ein Auslauf bzw. die Haltung in Offenfrontställen ist Pflicht.
  • Die Bestandsobergrenze soll angeblich bei 950 Mastplätzen liegen.
Der Aufbau des Zertifizierungs- und Kontrollsystems soll in diesem Herbst abgeschlossen sein. Anschließend startet die Testphase. Überprüft wird die Einhaltung der Vorgaben durch vom Deutschen Tierschutzbund vorgegebene Zertifizierungs-Gesellschaften. Die Kontrollen erfolgen ohne vorherige Anmeldung. (ar)

 

 

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