Wer Seuchen wirkungsvoll bekämpfen will, muss global denken und handeln. Das machte der Kanadier Prof. John Harding deutlich. Denn die Gefahr grenzübergreifender Krankheiten ist in den letzten Jahren gestiegen, wie die rasante Ausbreitung der Durchfall-erkrankung PED und der Afrikanischen Schweinepest ASP zeigt.
Harding machte deutlich, dass es zurzeit noch eine Reihe von Erregern gibt, die bislang eine geringe Bedeutung haben wie das Nipah Virus und das Picabirnavirus. Das könne sich aber schnell ändern, wie die rasante Ausbreitung der PRRS in den 90ern gezeigt habe.
Eine weltweite Befragung von 300 Tierärzten ergab, dass PRRS, PED und die ASP als die wichtigsten Erkrankungen angesehen werden – gefolgt von MKS, Klassischer Schweinepest, Influenza und den Circovirus-assoziierten Erkrankungen. In den USA wird derzeit PED als gefährlicher eingestuft, in Europa ASP und PRRS.
Als wichtige Schutzmaßnahmen vor der weltweiten Verschleppung von Erregern nannten die befragten Tierärzte weniger Tiertransport, einen eingeschränkten Handel mit Nutztieren, gemeinsame Lösungsansätze mit Humanmedizinern und eine intensive Zusammenarbeit mit Forschern und Tierärzten anderer Länder sowie mit landwirtschaft-lichen Organisationen.