Sojaimporte aus Südamerika stehen wegen der Abholzung der Regenwälder in der Kritik. Zudem fordert der Lebensmittelhandel mehr GVO-frei gefütterte Tiere. Seit Kurzem steht nun ein HP-Sonnenblumenextraktionsschrot aus geschälter Saat mit 46% Rohprotein und 8% Rohfaser zur Verfügung (siehe top agrar 11/2018, Seite S27). Ob es das Sojaschrot in der Schweinemast ersetzen kann, hat die LWK Niedersachsen untersucht.
In der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück wurden 78 Ferkel (Pixdänische Genetik) auf zwei Gruppen aufgeteilt, in Einzelbuchten gehalten und ad libitum gefüttert. Sie erhielten bis 65 kg LG ein RAM-Anfangsmastfutter mit 17% Rohprotein (RP) und ein RAM-Endmastfutter mit 14% RP.
Im Futter der Kontrollgruppe waren als Eiweißträger Soja- und Rapsextraktionsschrot enthalten.
Das Anfangsfutter der Versuchsgruppe war mit 12% Sonnenblumen- und 7,5% Rapsextraktionsschrot ausgestattet. Das Endmastfutter enthielt 5% Sonnenblumen- und 4,4% Rapsschrot.
Ergebnisse:
Die Kontrollgruppe erzielte 988 g und die Versuchsgruppe 963 g Tageszunahmen. Der Futteraufwand je kg Zuwachs lag bei 2,59 bzw. 2,65 kg. Die Tiere fraßen täglich 2,55 kg. Die Unterschiede ließen sich statistisch nicht absichern (s. Übersicht).
Bei der Schlachtkörperbewertung gab es keine signifikanten Unterschiede, auch wenn die Indexpunkte je kg SG der Versuchstiere unter denen der Kontrolltiere lagen.
Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in der Kontrollgruppe bei 62,84 € und in der Versuchsgruppe bei 65,35 €. Die höheren Kosten entstanden überwiegend durch den höheren Preis des Sonnenblumenschrotes.
Fazit: Rationen mit Sonnenblumen- und Rapsschrot können vergleichbar hohe Leistungen erzielen wie Mastfutter mit Soja- und Rapsschrot. Sonnenblumenschrot erhöht aber die Futterkosten.
Kontakt: Andrea Meyer, Wolfgang Vogt, LWK Nds., E-Mail: andrea.meyer@lwk-niedersachsen.de
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Sojaimporte aus Südamerika stehen wegen der Abholzung der Regenwälder in der Kritik. Zudem fordert der Lebensmittelhandel mehr GVO-frei gefütterte Tiere. Seit Kurzem steht nun ein HP-Sonnenblumenextraktionsschrot aus geschälter Saat mit 46% Rohprotein und 8% Rohfaser zur Verfügung (siehe top agrar 11/2018, Seite S27). Ob es das Sojaschrot in der Schweinemast ersetzen kann, hat die LWK Niedersachsen untersucht.
In der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück wurden 78 Ferkel (Pixdänische Genetik) auf zwei Gruppen aufgeteilt, in Einzelbuchten gehalten und ad libitum gefüttert. Sie erhielten bis 65 kg LG ein RAM-Anfangsmastfutter mit 17% Rohprotein (RP) und ein RAM-Endmastfutter mit 14% RP.
Im Futter der Kontrollgruppe waren als Eiweißträger Soja- und Rapsextraktionsschrot enthalten.
Das Anfangsfutter der Versuchsgruppe war mit 12% Sonnenblumen- und 7,5% Rapsextraktionsschrot ausgestattet. Das Endmastfutter enthielt 5% Sonnenblumen- und 4,4% Rapsschrot.
Ergebnisse:
Die Kontrollgruppe erzielte 988 g und die Versuchsgruppe 963 g Tageszunahmen. Der Futteraufwand je kg Zuwachs lag bei 2,59 bzw. 2,65 kg. Die Tiere fraßen täglich 2,55 kg. Die Unterschiede ließen sich statistisch nicht absichern (s. Übersicht).
Bei der Schlachtkörperbewertung gab es keine signifikanten Unterschiede, auch wenn die Indexpunkte je kg SG der Versuchstiere unter denen der Kontrolltiere lagen.
Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in der Kontrollgruppe bei 62,84 € und in der Versuchsgruppe bei 65,35 €. Die höheren Kosten entstanden überwiegend durch den höheren Preis des Sonnenblumenschrotes.
Fazit: Rationen mit Sonnenblumen- und Rapsschrot können vergleichbar hohe Leistungen erzielen wie Mastfutter mit Soja- und Rapsschrot. Sonnenblumenschrot erhöht aber die Futterkosten.
Kontakt: Andrea Meyer, Wolfgang Vogt, LWK Nds., E-Mail: andrea.meyer@lwk-niedersachsen.de