Krankheitsprobleme bekommt man nicht einzelbetrieblich in den Griff. Man muss sie regional und gemeinsam mit den direkten Nachbarn lösen. Davon sind die 35 Tierärzte der Praxisgemeinschaft „De Oosthof“ aus dem Osten der Niederlande überzeugt. Daher entwickelten sie unter der Bezeichnung „Noaberbig“ ein Konzept, um die Tiergesundheit bei Schweinen in der ganzen Region zu verbessern. Bei dem Projekt stand das amerikanische Konzept des „Area Regional Control“ Pate.
Der Startschuß für das Projekt soll in 2015 fallen. Man beginnt zunächst mit der PRRS-Bekämpfung. Denn das PRRS-Virus verursacht nach wie vor immense Schäden und lässt sich allein durch Impfungen nicht unter Kontrolle bringen. Man kann den Erreger nicht ausrotten. Es ist aber durchaus realistisch, den Anteil PRRS-positiver Betriebe durch geeignete Maßnahmen zu halbieren. Die Betriebe müssen unter anderem feste Hygieneregeln beachten, vier Wochen Säugezeit einhalten, sie dürfen Jungsauen nur aus der Region zukaufen und müssen ihre Ferkel sowohl gegen PCV 2 als auch gegen Mykoplasmen impfen lassen. Zudem muss zweimal im Jahr ein Gesundheitsmonitoring durchgeführt sowie einmal jährlich das Stallklima und das Trinkwasser überprüft werden.