Mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums und des Bauernverbandes Schleswig-Holstein führt das Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Uni Kiel seit April 2012 Feldversuche in drei Kombibetrieben durch. Die Herdengrößen betragen 170 bis 470 Sauen. Die Sauen sind dänischer Herkunft, auf der Eberseite kommen Duroc und Piétrain zum Einsatz. Alle Aufzuchtferkel und Mastschweine stehen auf teil- oder vollperforierten Böden. Die Gruppen umfassen 25 bis 50 Tiere.
Seit April 2012 werden die Schwänze nur noch bei der Hälfte der Ferkel kupiert. Von den „Langschwänzen“ erhält die Hälfte zusätzlich zum normalen Beschäftigungsmaterial einmal täglich eine Handvoll Langstroh in die Bucht. In den nächsten Durchgängen sollen weitere Rohfaserträger (z. B. getrocknete Maissilage) und grob vermahlenes Futter getestet werden.
Erste Ergebnisse:
- Die Beißereien beginnen oft bereits im Flatdeck, meistens zwei Wochen nach dem Absetzen.
- In zwei Betrieben lösten sich die Probleme schnell wieder auf, wenn man die Beißer zügig aus der Gruppe nahm.
- In einem Betrieb waren die Probleme trotz Tryptophan- und Magnesium-Zulagen nicht kontrollierbar.
- Langstroh (einmal täglich 6 g/Tier und Tag) eignet sich gut zum Ablenken. Das Stroh fällt jedoch größtenteils durch die Spalten und bereitet beim Güllerühren bzw. Güllepumpen Probleme.