In der zweiten Juniwoche registrierte die oberste Veterinärbehörde in Polen zwar mit 24 neuen ASP-Funden mit insgesamt 28 Wildschweinen einen signifikanten Rückgang gegenüber der Vorwoche. Problematisch sei jedoch das Verbreitungsgebiet der Fälle, denn zwei der Funde seien in bisher ASP-freien Landkreisen verzeichnet worden. Medienberichten zufolge ist der eine Nachweis im Kreis Węgrowski rund 50 km entfernt vom nächsten bisher aufgetretenen ASP-Fall. Auch im Landkreis Zamość sei die Seuche zum ersten Mal aufgetreten. Dort habe man allerdings im nahegelegenen Nachbarkreis bereits viele tote Wildschweine gefunden. Zudem gebe es bisher nicht bestätigte Hinweise auf Neuinfektionen in weiteren bis dahin nicht betroffenen Gegenden.
Fachleute zeigten sich überrascht, dass die Krankheit nach einer längeren Phase mit klarer geografischer Abgrenzung nun wieder vergleichsweise rasch über bisher nicht betroffene Regionen hinausgeht. Damit steige auch die Gefahr von Seuchenausbrüchen in Schweinehaltungen. Diese haben in den vergangenen Wochen bereits für Aufsehen gesorgt. Ende Mai war in einer Sauenhaltungsanlage mit insgesamt rund 8.000 Tieren in der Wojewodschaft Podlachien der bisher größte Seuchenausbruch seit dem Nachweis der ASP in Polen verzeichnet worden. In der vergangenen Woche kamen zwei Fälle in Schweinehaltungen in der Provinz Ermland-Masuren mit insgesamt 345 Tieren hinzu. Dabei handelte es sich um den achten und neunten Betrieb, bei denen seit Jahresbeginn die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden ist.