Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus News

ASP-Workshop: Alle müssen an einem Strang ziehen!

Am Rande der Agrar-Unternehmertage in Münster trafen sich am Mittwoch letzter Woche gut 200 Landwirte, Veterinäre, Berater, Vertreter des Viehhandels und der Schlachtindustrie, Wissenschaftler und Politiker, um über Präventions- und Bekämpfungsstrategien bei der Afrikansichen Schweinepest zu diskutieren.

Lesezeit: 3 Minuten

„Bei den letzten großen Seuchenzügen der Klassischen Schweinepest in den 90er Jahren hat es uns kalt erwischt. Wir waren zum Teil miserabel vorbereitet. Das darf nicht noch einmal passieren“, brachte es der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, Franz-Josef Holzenkamp, am Mittwoch letzter Woche in der Eröffnungsrede zum Workshop „Afrikanische Schweinepest – richtig agieren vor und während der Krise“ auf den Punkt. Um ein Übergreifen der ASP auf deutsche Wild- und Hauschweinebestände zu verhindern, würden deshalb zurzeit Wirtschaft, Politik, Verwaltungen und die Jägerschaft mit Hochdruck an Präventionsmaßnahmen und Methoden zur Bekämpfung der Seuche arbeiten.

Der Workshop mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand am Rande der Agrar-Unternehmertage in Münster statt und wurde finanziell durch die Europäische Union unterstützt. Die Veranstaltung war Teil einer Reihe von Workshops in mehreren EU-Mitgliedsstaaten, mit denen Brüssel den Aufbau und die Optimierung regionaler Strukturen zur ASP-Bekämpfung stärken will.

Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Johannes Röhring, Präsident des Westfälisch-Lippsichen Landwirtschaftsverbandes (WLV) und beim Deutschen Bauernverband zuständig für den Bereich Schweinehaltung, mahnte alle Teilnehmer zu größter Um- und Vorsicht: „Die Einschleppung des ASP-Virus hätte verheerende Konsequenzen, für die betroffenen Schweine ebenso wie für die knapp 24.000 Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland und die rund 120.000 Menschen, die in diesem Sektor arbeiten!“ Das Thema ASP könne nicht von einem EU-Mitgliedsstaat allein gelöst werden, so Röhring. Es komme vielmehr darauf an, gemeinsam und koordiniert vorzugehen und die besten Ideen zur Bekämpfung und Prävention der Seuche untereinander auszutauschen.

Im Rahmen des Workshops stellte zunächst Dr. Francesco Berlingieri von der Generaldirektion Sante, die für die EU-Politik in den Bereichen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständig ist, die aktuelle ASP-Situation und die EU-Biosicherheitsvorgaben für Landwirte vor. Dabei hob er besonders das Vorgehen der Tschechischen Behörden, Politiker und Wirtschaftsbeteiligten hervor. Tschechien sei es als erstem EU-Land gelungen, das ASP-Geschehen bei Wildschweinen erfolgreich einzudämmen. Berlingieri warb in Münster dafür, das tschechische Vorgehen als „Blaupause“ für andere EU-Länder zu nutzen.

Dr. Barbara Hoffmann vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) präsentierte anschließend die deutschen Bekämpfungsstrategien. Sie ging dabei zunächst auf die Informationskampagnen des BMEL für Landwirte, Jäger, Jagdreisende, Fernfahrer, osteuropäische Pflegekräfte und Angehörige des Militärs ein. Anschließend erläuterte sie, in welchen Bereichen die Rechtssetzung angepasst wurde, um die ASP effektiver bekämpfen zu können, und beschrieb Maßnahmen, die in Deutschland zur Senkung der Wildschweinedichte ergriffen wurden.

Es sei zwar wichtig, die Wildschweinedichte insgesamt zu reduzieren. Die größte ASP-Einschleppungsgefahr gehe derzeit jedoch nicht von den Schwarzkitteln aus, sondern von menschlichem Fehlverhalten beim Verbringen von ASP-infizierten Fleisch- und Wurstprodukten sowie Jagdtrophäen und vom Personen- bzw. Fahrzeugverkehr aus Osteuropa, betonte Dr. Carol Sauter-Louis vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems.

Entscheidend sei, einen ASP-Ausbruchs in Deutschland so früh wie möglich zu erkennen, um rechtzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. Dr. Martine Oetjen von der Westfleisch SCE mbH präsentierte deshalb im Anschluss daran die Krisenpläne, die Vertreter von Ministerien, regionalen Veterinärbehörden, Landesämtern und der Wirtschaft dazu in den vergangenen Monaten erarbeitet haben. Ein Krisenhandbuch für Schlachtbetriebe wurde gemeinsam mit dem Verband der Fleischwirtschaft bereits im Dezember 2017 fertiggestellt . Im Dezember 2018 folgte dann das Krisenhandbuch für Tier- und Warentransporte, Viehsammelstellen und Berater, das gemeinsam mit dem DRV erarbeitet wurde. Und ein ASP-Krisenhandbuch für die Landwirtschaft soll in den nächsten Wochen folgen.

top agrar besser machen. Gemeinsam
Sie sind Schweinehalter oder lesen regelmäßig den top agrar Schweine-Teil und/oder die SUS? Dann nehmen Sie an einem kurzen Nutzerinterview teil.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.