Das Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD) ist mit dem in dieser Woche vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH) vorgestellten Kennzeichnungssystem „Haltungsform“ nicht einverstanden. Bei diesem Kennzeichnungssystem wollen die in der Initiative Tierwohl (ITW) engagierten Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) Fleisch ab dem 1. April 2019 nach dem einheitlichen vierstufigen System „Haltungsform“ kennzeichnen.
Für die Einordnung in die geplante Stufe 4 (Premium) reichen künftig schon deutlich mehr Platz sowie zwingend Auslaufmöglichkeiten und die Verfügbarkeit von Stroh aus. Damit würde ab April 2019 auch konventionell erzeugtes Fleisch als höchste Qualität bewertet und in der Folge der ökologischen Schweinehaltung gleichgestellt, obwohl dort die Haltungsvorgaben in vielen wichtigen Bereichen deutlich darüber hinaus gehen, moniert das ABD. So umfasst die ökologische Schweinehaltung selbstverständlich auch die Haltung der Ferkel, die ebenso wie die älteren Mastschweine über viel Platz und Stroheinstreu verfügen und natürlich auch nach draußen können. Und auch ihre Mütter werden artgerecht gehalten und können sich in ihrer Bucht frei bewegen. Selbstverständlich behalten alle Öko-Schweine ihre Ringelschwänze.
Für die Kunden ist die klare Unterscheidbarkeit – und gerade deshalb soll die Fleischkennzeichnung doch eingeführt werden – nicht mehr gegeben, betont man beim ABD. Das Aktionsbündnis fordert daher von den Verantwortlichen des LEH´s, die Stufe 4 allein der ökologischen Erzeugung vorzubehalten. Andernfalls können die Bemühungen des LEH´s, sich beim Verkauf ökologischer Produkte zu profilieren, nicht ernst genommen werden.