Der bpt hat Politik und Wirtschaft angemahnt, die Übergangszeit von zwei Jahren bis zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration auch wirklich zu nutzen und realistische Alternativen voranzutreiben. Dabei stellte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder beim bpt-Neujahrsempfang in Berlin infrage, ob in der Übergangszeit der sogenannte vierte Weg, die Kastration mit Lokalanästhesie, praxisreif zu entwickeln sei. Deshalb sollte man laut Moder erfolgsorientiert an den anderen Kastrationsalternativen arbeiten. Die Politik müsse zudem dem Lebensmitteleinzelhandel und den Schlachtbetrieben deutlich machen, dass deren Verweigerungshaltung gegenüber der Ebermast „nicht mehr haltbar“ sei.
Unterstützung von der Politik fordert der bpt-Präsident auch, um bessere Tarifabschlüsse im Veterinärbereich zu ermöglichen. Die steigende Zahl angestellter Veterinäre werde nicht in der Verbändelandschaft abgebildet. Wenn man als bpt Tarifabschlüsse verhandeln wolle, sei eine Ausnahmeregelung vom Bundesarbeitsministerium nötig, erklärte der Veterinär. Außerdem erneuerte Moder die Forderung der Tierärzte, die aktuelle Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) so zu ergänzen, dass für den Notdienst kostendeckende Rechnungen ausgestellt werden können. Konkret geht es ihm um die Einführung einer ausreichend hohen Notdienstgebühr. Mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) bekräftigte der bpt-Präsident die Bemühungen der Branche, die Arbeitszeitreglung anzupassen beziehungsweise die Ruhezeitenregelung zu verkürzen. Eine ASP-Bekämpfung werde nicht möglich sein, wenn das Arbeitszeitgesetz eingehalten werde, so Moder.