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Seuchendruck wächst

MV baut weiteren Zaun zum Schutz vor Afrikanischer Schweinepest

Nur 35 km von der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern entfernt in Polen grassiert weiter die ASP. Das Land reagiert nun und will schon im August mit dem Bau eines 2. Schutzzauns beginnen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Polen nach Angaben des FLI weiter nach Norden aus. In Anbetracht dessen steigt auch für Mecklenburg-Vorpommern das Risiko der Einschleppung der ASP durch infizierte Wildschweine. Die derzeit am nächsten liegenden Nachweise wurden nur ca. 35 km Luftlinie von der Landesgrenze entfernt gemeldet. Aus diesem Grund kündigt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus den Bau eines zweiten Schutzzauns an.

Das Land führt so das Prinzip des ASP-Schutzkorridors, der in Brandenburg geplant ist, mit dieser Maßnahme bis zur Ostsee hoch fort. Wichtig ist ein Gesamtkorridor entlang der gesamten Grenze zu Polen und Tschechien.

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Dieser Zaun entlang der Grenze zu Polen soll das Einwandern von potentiell mit dem ASP-Virus infizierten Wildschweinen verhindern. Mecklenburg-Vorpommern hat diesen ASP-Schutzzaun bereits im vergangenen Jahr errichtet, und auch in Brandenburg und Sachsen sind die Festzäune entlang der deutsch-polnischen Grenze fertiggestellt. Mit der Errichtung eines 2. Zauns soll nun die Schutzwirkung des ASP-Zaunes weiter verstärkt werden.

Hierfür wird im Landkreis Vorpommern-Greifswald südlich der Bundesautobahn 11 und über eine Gesamtstrecke von 2,5 km ein weiterer Zaun mit Anschluss an den brandenburgischen ASP-Schutzkorridor errichtet. „Mit diesem zweiten Zaun bilden wir quasi einen Riegel. Der soll möglichst frei von Wildschweinen werden. So wollen wir an dieser Stelle die Gefahr der ASP-Einschleppung über wandernde Wildschweine auf ein Minimum verringern", sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Das Land wird die Kosten für die weitere Baumaßnahme in Höhe von rund 100.000 € tragen. Wenn alles nach Plan läuft, soll der Bau im August beginnen.

„Der Landkreis Vorpommern-Greifswald engagiert sich seit Jahren mit einer Arbeitsgruppe für neue und effiziente Methoden der Schwarzwildbejagung. Wir können die Wirksamkeit des ersten Zaunes entlang der polnischen Grenze anhand unserer praktischen Erfahrungen bestätigen und sind davon überzeugt, dass ein Riegel als Mittel gegen die Ausbreitung der ASP sehr geeignet ist“, sagte Landrat Michael Sack.

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AEF fordert engmaschiges und konzertiertes Vorgehen

Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (kurz: AEF) bekundet unterdessen seine Unterstützung für die Forderung des Bundesrates nach einem Förderprogramm gegen die Ausbreitung der ASP. Eine monetäre Unterstützung für die konsequente Bekämpfung bzw. das Stoppen der ASP in Deutschland sei längst überfällig. In dem Entschließungsantrag wird die Bundesregierung u.a. aufgefordert, durch Absprachen mit Polen die Seuche zu stoppen.

„Sollte die ASP in Hausschweinbestände eingreifen, so hätte das fatale Folgen für die gesamte Nutztierhaltung insbesondere im Nordwesten Niedersachsens“, so der Vorsitzende des AEF, Sven Guericke. „Allein für den Wirtschaftsraum Oldenburger Münsterland mit seiner durchgängigen Wertschöpfungskette würde dies nicht nur für die Schweinehalter weitere ökonomische Einschnitte bedeuten, sondern auch für vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche. Bereits heute, so Guericke, stünden Tierhalter aufgrund steigender Betriebskosten sowie geringer Erzeugerpreise (u.a. durch das Wegbrechen der Exporte) massiv unter Druck.

Ein einziger Ausbruch in der Region würde die gesamte Branche zum Erliegen bringen, Ställe blieben leer und zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe würden für immer ihre Türen schließen.

Die Landwirte, so konstatierte Guericke, haben bereits seit langem durch die konsequente Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben ihren Teil zur Risikominimierung beigetragen.

Guericke mahnt an, dass Deutschland und Polen endlich von den erfolgreich gegen die ASP agierenden Ländern, wie Tschechien und Belgien, lernen müsse. Dort habe man mit einer konzertierten Bejagungsstrategie, mit der Einrichtung von Kompartimenten und mit umfassenden Monitoring-Maßnahmen die ASP bewältigen können.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich bei der ASP als sog. Habitatseuche um eine dauerhaft in der Wildschweinpopulation bleibende Erkrankung handelt, müssen Deutschland und Polen alle verfügbaren Instrumente nutzen, um eine Ausbreitung in Haustierbestände zu verhindern. „In der Folge müssen auch zwingend Lösungen für die Freilandhaltung von Bio-Schweinen unter Seuchenbedingungen gefunden werden.“, unterstrich Guericke.

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