Anfang April trafen sich deutsche und niederländische Experten des Schweinefleischsektors zur sogenannten 8. Bonner Runde. Unter der Leitung von Prof. Dr. Brigitte Petersen, Vorsitzende der Forschungsplattform Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung e.V. (GIQS), beleuchteten die Teilnehmer die deutsche Initiative Tierwohl und das niederländische Nachhaltigkeitsprogramm.
Neben den Bedingungen und Herausforderungen der jeweils eigenen Programme wurden die Konsequenzen für die gemeinsame Wirtschaftsregion sowie das Umsetzungs-Timing noch zu planender Maßnahmen diskutiert. Da weitere Anpassungen hinsichtlich der verschiedenen Nachhaltigkeits- und Tierwohl-Kriterien beider Programme die Landwirte direkt betreffen, wurde auch über die Art der Finanzierung und die Kostenübernahme der Anpassungskriterien gesprochen. Die Vorgaben zum Kupieren von Schwänzen oder zur Kastration waren dabei zwei wesentliche Punkte.
Da die Unterschiede beider Systeme auch die Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel betrifft, sollen die Möglichkeiten einer gegenseitigen Anerkennung oder Zertifizierung zur Vereinfachung der Geschäftsbeziehungen geprüft werden. Außerdem kam die Runde zu dem Ergebnis, länderspezifische Gesetze auf Kompatibilität mit den Bestrebungen zu mehr Tierwohl zu hinterfragen, da zahlreiche Kritierien ein Erreichen der programmgebundenen Tierwohl-Ziele behindern würden. Hier sei der Gesetzgeber gefragt.