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Preisverfall beim Wildschweinfleisch

Angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest und der steigenden Schwarzwildzahlen in den Wäldern haben mehrere Länder begonnen, den Jägern Abschussprämien zu zahlen. Zudem wurden Schonzeiten verkürzt oder sogar ganz aufgehoben. Dadurch steigen die Abschusszahlen, und die Preise für Wildbret gehen in den Keller.

Lesezeit: 2 Minuten

Angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest und der steigenden Schwarzwildzahlen in den Wäldern haben mehrere Länder begonnen, den Jägern Prämien für jedes erlegtes Stück Schwarzwild zu zahlen. Außerdem wurden wegen der rasanten Vermehrung der Tiere die früher üblichen Schonzeiten verkürzt oder sogar weitestgehend aufgehoben. Ziel ist die Reduzierung der Wildschweinbestände.

 

Durch die intensivierte Jagd steigt jedoch das Angebot an Wildfleisch und die Preise fallen. Die Jagd auf Schwarzkittel lohne sich für viele Jäger daher kaum noch, berichteten die Westfälischen Nachrichten in Ihrer gestrigen Ausgabe. In Bayern zahlen die Behörden z.B. für einen erlegten Frischling oder eine Bache ohne Jungtier 20 €. In Mecklenburg-Vorpommern sind es 25 € pro erlegtem Wildschwein und in Brandenburg sogar 50 € – allerdings erst, wenn die Jagdstrecke der Saison 2014/15 übertroffen ist.



Zudem haben mehrere Länder die Schonzeit gestrichen, zum Beispiel NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz. „Wir haben die Jagdzeit verlängert auf das ganze Jahr, ausgenommen sind nur Bachen mit gestreiften Frischlingen“, sagt ein Sprecher des Düsseldorfer Umweltministeriums. Auch das bevölkerungsreichste Bundesland zahlt für Frischlinge. Dabei handelt es sich offiziell nicht um eine Prämie, sondern um einen Zuschuss zu den Kosten der Pflichtuntersuchung auf Trichinen.

 

Durch den Preisverfall wird Jagd auf Schwarzkittel für viele Jäger zum Zuschussgeschäft. Für ein einzelnes Tier – ohne Innereien, aber mit Schwarte – bekommen sie teilweise nur noch 0,60 € pro kg. Das seien nicht einmal 50 € für ein ausgewachsenes, schweres Wildschwein, für dessen Bergung man zwei Personen benötige. In Ostdeutschland sollen Wildbret-Händler sogar noch weniger zahlen.

 

Die Wildbret-Importe aus Polen setzen die Preise zusätzlich unter Druck. Aus Sicht des Seuchenschutzes sind diese Importe ohnehin ein Spiel mit dem Feuer. Denn in der polnischen Schwarzwildpopulation verbreitet sich das Virus der Afrikanischen Schweinepest rasant. Nach Angaben der amtlichen Veterinärinspektion wurden allein im Zeitraum vom 22. bis 28. Januar 2018 insgesamt 104 neue Ausbrüche bei Wildschweinen gemeldet. Seit Jahresbeginn wurden damit in Polen 318 ASP-Fälle bei Schwarzwild nachgewiesen. Die meisten aktuellen Befunde wurden laut Behördenangaben in den Wojewodschaften Lublin und Masowien in der Mitte und im Südosten Polens bestätigt.

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