Wer aktuell in neue Abferkelbuchten investiert, hat es nicht leicht. Denn es ist ungewiss, ob es langfristig möglich bleibt, die Sauen über die gesamte Säugeperiode im Ferkelschutzkorb zu fixieren. Aber sind Bewegungs- oder Freilaufbuchten wirklich eine Alternative? Das Versuchs- und Bildungszentrum für Landwirtschaft Haus Düsseist dieser Frage auf den Grund gegangen.
Seit mehreren Jahren werden dazu auf Haus Düsse unterschiedliche Buchtensysteme für abferkelnde und säugende Sauen getestet. Im konventionellen Sauenstall liegt der Schwerpunkt dabei auf Bewegungsbuchten zum freien Säugen. Und in der ökologischen Sauenhaltung wurden Freilaufbuchten zum freien Abferkeln und Säugen eingerichtet. In der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe (www.wochenblatt.com) hat Reinhard Schulte Sutrum die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Hauptkritikpunkt an Bewegungsbuchten sind die höheren Saugferkelverluste, die auch durch die Düsser Untersuchungen bestätigt werden. Während die Ferkelverluste in den konventionellen Abferkelbuchten im Schnitt 5,3 % betragen, sind es bei Bewegungsbuchten 8,7 %. Und in den Freilaufbuchten ohne Schutzkorb liegen die Saugferkelverluste im Schnitt sogar bei 15,4 %.
Entscheidend ist nach Ansicht der Düsser Versuchsansteller, wie früh der Ferkelschutzkorb geöffnet wird. Insbesondere Sauen mit Fundamentproblemen und nervöse Tiere sollte man nicht zu früh laufen lassen. Als tragbarer Kompromiss zum Öffnen des Korbes scheint sich der fünfte bis siebte Lebenstag der Ferkel abzuzeichnen. Wenn Ferkel durch Wurfausgleich oder Ammensauen neu zusammengestallt werden, sollte der Korb dagegen besser noch einen Tag länger geschlossen bleiben, bis sich Sau und Ferkel an die neue Situation gewöhnt haben.
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