Die Bundestierärztekammer (BTK) spricht sich bisher gegen den Vierten Weg bei der Ferkelkastration aus. Beim 28. Deutschen Tierärztetag am 13. und 14. September in Dresden sollen zu diesem und anderen Themen richtungsweisende Forderungen an die Politik und den Berufsstand formuliert werden.
Die BTK stellt zum Beispiel fest, dass die hohen Leistungssteigerungen in der Nutztierhaltung auf einem gesteigerten Leistungsvermögen der Tiere und auf der Intensivierung der Haltungsverfahren beruhen. Dadurch würden sich Krankheitsbilder wandeln und neue Produktionskrankheiten hervorgerufen.
Die BTK merkt kritisch an, dass auf landwirtschaftlichen Betrieben vermehrt Fremdarbeitskräfte mit mangelnder fachspezifischer Qualifikation zum Einsatz kämen. Außerdem zwinge der wirtschaftliche Druck zur stetigen Rationalisierung der Betriebsabläufe bei einem tendenziell abnehmenden Wert des Einzeltieres. In der Folge würden Therapieoptionen gegenüber prophylaktischen Maßnahmen in den Hintergrund treten.
Darüber hinaus weist die BTK darauf hin, dass aus Sicht der Milch- und Fleischwirtschaft sowohl die Anforderungen an Sicherheit und Qualität der Rohprodukte als auch an die Produktionsprozesse im Sinne von Tiergesundheit und Tierschutz gestiegen seien.