China wird derzeit von der Afrikanischen Schweinepest gebeutelt. Das könnte den Schweinefleisch-Importbedarf aus Europa ab Frühsommer massiv steigen lassen – aber nur, wenn Deutschland weiter ASP-frei bleibt.
Trotz eines vergleichsweise kleinen Angebots treten die Schweinepreise in Deutschland seit Monaten auf der Stelle. Viele hoffen daher auf einen Nachfrage-Anstieg aus China. Denn das Land der Mitte wird zurzeit massiv von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gebeutelt, berichtet Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com).
Zurzeit laufen in China Keulungsmaßnahmen und Substanzschlachtungen in einem beängstigenden Ausmaß. Seit August 2018 wurden dort offiziell 108 ASP-Ausbrüche gemeldet und mehr als 1 Mio. Schweine gekeult. China-Kenner gehen sogar noch von einer weit größeren Dunkelziffer aus.
Als Folge der massiven Keulungsmaßnahmen und gestiegener Futtermittelpreise sei der chinesische Mastschweinebestand von Dezember 2017 bis Jahresende 2018 um 35 Mio. Tiere gesunken, berichtet Dr. Hortmann-Scholten. Das entspreche etwa der Hälfte des amerikanischen Schweinebestandes. Und der Sauenbestand sei im gleichen Zeitraum um 4,5 Mio. Zuchtsauen geschrumpft. Das entspreche knapp der Hälfte des gesamten europäischen Sauenbestandes.
Marktexperten erwarten deshalb ab Frühsommer einen deutlichen Schweinefleisch-Importsog aus Asien. Diese günstigen Exporterwartungen könnten jedoch nur dann genutzt werden, wenn Deutschland weiter ASP-frei bleibe. Wenn man hierzulande auch nur ein einziges ASP-infiziertes Wildschwein finde, würde das die Exportchancen über Nacht zerstören. Und das würde alle Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Schlachtschweinepreise für die nächsten zwei Jahre zunichte machen.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Trotz eines vergleichsweise kleinen Angebots treten die Schweinepreise in Deutschland seit Monaten auf der Stelle. Viele hoffen daher auf einen Nachfrage-Anstieg aus China. Denn das Land der Mitte wird zurzeit massiv von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gebeutelt, berichtet Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com).
Zurzeit laufen in China Keulungsmaßnahmen und Substanzschlachtungen in einem beängstigenden Ausmaß. Seit August 2018 wurden dort offiziell 108 ASP-Ausbrüche gemeldet und mehr als 1 Mio. Schweine gekeult. China-Kenner gehen sogar noch von einer weit größeren Dunkelziffer aus.
Als Folge der massiven Keulungsmaßnahmen und gestiegener Futtermittelpreise sei der chinesische Mastschweinebestand von Dezember 2017 bis Jahresende 2018 um 35 Mio. Tiere gesunken, berichtet Dr. Hortmann-Scholten. Das entspreche etwa der Hälfte des amerikanischen Schweinebestandes. Und der Sauenbestand sei im gleichen Zeitraum um 4,5 Mio. Zuchtsauen geschrumpft. Das entspreche knapp der Hälfte des gesamten europäischen Sauenbestandes.
Marktexperten erwarten deshalb ab Frühsommer einen deutlichen Schweinefleisch-Importsog aus Asien. Diese günstigen Exporterwartungen könnten jedoch nur dann genutzt werden, wenn Deutschland weiter ASP-frei bleibe. Wenn man hierzulande auch nur ein einziges ASP-infiziertes Wildschwein finde, würde das die Exportchancen über Nacht zerstören. Und das würde alle Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Schlachtschweinepreise für die nächsten zwei Jahre zunichte machen.