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Westfalens Bauern für Ausstieg aus Ferkelkastration

Die Politik favorisiert die Kastration unter Einsatz des Narkosegases Isofluran. Das treibt die Kosten deutlich in die Höhe. Der Deutsche Bauernverband plädiert für einen Betäubungszuschuss in Höhe von 2 € pro männliches Ferkel. Westfalens Bauern wollen liebend gern auf die Kastration verzichten.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschlands Schweinehalter sind verunsichert wie nie zuvor. Ein Grund ist, dass es beim Thema Ferkelkastration keinen Millimeter vorangeht. Die Branche sucht auch nach der im Herbst vom Bundestag verabschiedeten zweijährigen Fristverlängerung weiterhin händeringend nach Alternativen zur betäubungslosen Kastration. Bislang ist eine zufriedenstellende und für die Landwirte praktikable Lösung rund 1,5 Jahre vor dem Ende der Fristverlängerung nicht in Sicht. Das wurde auf der gemeinsamen Sitzung von WLV-Veredlungsausschuss und WLV-Arbeitskreis Ferkelerzeugung in Münster-Handorf deutlich.

Ausgleich für teure Isofluran-Methode

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Roger Fechler, Veredelungsexperte beim Deutschen Bauernverband, betonte, dass die deutschen Bauern liebend gern auf die chirurgische, betäubungslose Kastration verzichten würden, die Abnehmer sich aber weiterhin in Schweigen hüllen, welche Alternativen für sie künftig in Frage kommen. Sollte es auf das kostenintensive Verfahren „Isofluran“ hinauslaufen, plädiert Fechler für einen „Betäubungszuschlag“ für die Landwirte. Der Experte brachte 2 € pro männlichem Ferkel ins Spiel. Fechler sieht die Isofluran-Methode aufgrund unterschiedlicher Nachteile mittelfristig aber nur als Brückenverfahren. „Wir sollten die anderen Alternativen, die sich im landwirtschaftlichen Betrieb einfacher umsetzen lassen, weiter gezielt voranbringen. Das gilt ausdrücklich auch für die Lokalanästhesie, hierzu müssen wir weiter intensiv forschen“, so Fechler.

Aus den Reihen der Landwirte kam die Forderung auf, ganz auf die Kastration zu verzichten und nur noch intakte männliche Tier zu mästen. „Kein Ferkelerzeuger kastriert gerne, also lasst es uns die Messer weglegen“, stellte ein Teilnehmer der Runde klar. Dirk Niederstucke, Vorstandsvorsitzender Westfleisch, betonte, dass sein Unternehmen in Zukunft sicherlich mehr intakte männliche Tiere schlachten werde, die Menge bliebe aber begrenzt, betonte der Westfleisch-Chef. „Eber, auch geimpfte, können wir in Richtung Südostasien nicht exportieren, das ist das Problem“, so Niederstucke. Auch im Inland sieht er weiter Probleme, weil sich der Lebensmitteleinzelhandel nicht klar äußert. Auf die Barrikaden zu gehen und gar nicht mehr zu kastrieren, hält Niederstucke auch nicht für zielführend. „Dann kommen die Ferkel künftig aus den Nachbarländern und die deutsche Sauenhaltung stirbt aus“, warnte er vor den Folgen.

Westfalens Bauern für Ausstieg

Was die westfälisch-lippischen Landwirte beim Thema Kastration fordern, formulierten sie in einem Positionspapier, dass bei nur fünf Enthaltungen nahezu einstimmig verabschiedet wurde. Wörtlich heißt es darin:

  • Die Schweinehalter in Westfalen-Lippe wollen auf die chirurgische Kastration verzichten. Der WLV befürwortet grundsätzlich den Ausstieg.
  • Sofern seitens der Vermarktungsunternehmen keine Anforderungen hinsichtlich einer Kastration bestehen, ist die Ebermast mit oder ohne Immunokastration das Mittel der Wahl.
  • Kastrierte Tiere bedürfen einer zusätzlichen Honorierung (Narkosezuschlag).
  • Der WLV besteht darauf, dass innerhalb des QS-Systems einheitliche Anforderungen gelten.
  • Der WLV setzt sich weiterhin mit aller Kraft dafür ein, dass die Lokalanästhesie als weitere Alternative für die betäubungslose Ferkelkastration angewendet werden kann.

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