Um Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest (ASP) schnell und effizient bekämpfen zu können, sollten nicht nur behördliche sondern auch privatwirtschaftliche Datenbestände genutzt werden. Das fordert die Forschungsplattform Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung (GIQS). Im Rahmen des deutsch-niederländischen SafeGuard-Projektes sei von der Firma Johan Zandbergen Investments (JZI) bereits ein entsprechendes Tool entwickelt und in einem Workshop von Experten auf seine Tauglichkeit geprüft worden.
„Im Rahmen des Projekts konnten wir testen, ob das entwickelte Konzept geeignet ist, die Kommunikation zwischen Behörden und Landwirten beziehungsweise den Erzeugergemeinschaften zu verbessern, und das Ergebnis war sehr zufriedenstellend“, erläuterte JZI-Experte Dr. Alexander Ellebrecht. Wichtig bei der zeitlich befristeten Weitergabe von betriebsindividuellen Daten an Behörden sei jedoch, dass gegenseitiges Vertrauen herrsche.
Auch der SafeGuard Projektleiter bei GIQS, Dr. Oliver Breuer, zeigte sich mit dem Testlauf zufrieden: „Im Rahmen von SafeGuard konnten wir in einer groß angelegten Tierseuchen-Krisenübung, aber auch in nachfolgenden Workshops, Vertreter der Wirtschaft, der behördlichen Seite und der Forschung zusammenbringen. So war es möglich, der jeweils anderen Seite Entscheidungswege und Bedenken zu verdeutlichen und letztlich auch vertrauensbildend zu wirken.“ Deutlich wurde Breuer zufolge bei der Übung aber auch, dass vor einer breiten Implementierung und Verbesserung der Kommunikation im Tierseuchenfall von den Landesbehörden Vereinbarungen zu Datenaustausch und -aufschaltung zwischen den Allianzpartnern definiert werden müssen. Dies sei nötig, um Fragen zu Datenqualität, Datenschutz, Kosten und Verantwortlichkeiten innerhalb des IT-Systems zu klären. Darüber hinaus müsse ein Konzept erstellt werden, das die Verantwortlichkeiten für Provider, Betreiber und Endnutzer eines solchen Tools festlege.