Thomas Pfeiffer kultiviert auf 20 haHeilpflanzen – und erwirtschaftet damit zwei Drittel seines Umsatzes.
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Im mittelfränkischen Lonnerstadt und seinen Nachbargemeinden hat der Kräuteranbau eine sehr lange Tradition – angeblich reicht sie bis zu Kaiser Karl dem Großen zurück.
Auch in der Familie von Thomas Pfeiffer (39) gehören die Arznei- und Gewürzpflanzen seit jeher zu den Ackerkulturen. „Pfefferminze bauen wir schon seit über 100 Jahren an“, erzählt der Landwirtschaftsmeister. Er bewirtschaftet 60 ha Ackerland im konventionellen Anbau. Auf 20 ha baut er Heilkräuter, auf den restlichen Flächen wächst Winterweizen und Mais. Mit den Kräutern erwirtschaftet er zwei Drittel seines Umsatzes.
350 Hackstunden pro ha:
Im Vergleich zu anderen Hack- und Druschfrüchten sind sie aber deutlich arbeitsintensiver – etwa 350 Handhackstunden pro ha investiert Pfeiffer, um das Feld möglichst unkrautfrei zu halten. Denn viele der hier üblichen Unkräuter enthalten giftige Stoffe wie die Pyrrolizidinalkaloide (PA). Die Grenzwerte für PA bei Arzneipflanzen erlauben 50 Unkrautpflanzen pro ha – für den Landwirt eine echte Herausforderung.
Auf dem Betrieb Pfeiffer arbeiten neben dem Betriebsleiter und seinen Eltern zwei volle Arbeitskräfte und eine zusätzliche Saisonkraft in Teilzeit. Beim Thema Unkrautbekämpfung kommt erschwerend hinzu, dass es oft an geeigneten Pflanzenschutzmitteln mangelt, weil für diese speziellen Kulturen die Zulassung fehlt.
Auch die Düngung erfordert ein entsprechendes Know-how. „Verschiedene Kräuter reichern Schwermetalle an, da muss man besonders bei manchen Phosphor- und Kali-Düngern aufpassen“, erzählt der Landwirt. Der Einsatz von organischen Düngern aus tierischer Herkunft sei in der Regel verboten, wegen der möglichen Keimbelastung auf den Kräutern.
Zusammenschluss lohnt:
Wie bereits seine Eltern hat sich Thomas Pfeiffer mit zwei weiteren Landwirten zu einer Erzeugergemeinschaft (EG) zusammengeschlossen. Die Abnehmer suchen meist große Chargen in einheitlicher Qualität – als EG sind sie da deutlich schlagkräftiger.
Dieses Jahr hat Pfeiffer Zitronenmelisse, Artischocke, Kapuzinerkresse, Meerrettich, Pfefferminze angebaut. „Derzeit wird Zitronenmelisse stark nachgefragt“, erzählt der Landwirtschaftsmeister, „aber das kann nächstes Jahr schon wieder anders sein.“ Christiane Kretzer
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Im mittelfränkischen Lonnerstadt und seinen Nachbargemeinden hat der Kräuteranbau eine sehr lange Tradition – angeblich reicht sie bis zu Kaiser Karl dem Großen zurück.
Auch in der Familie von Thomas Pfeiffer (39) gehören die Arznei- und Gewürzpflanzen seit jeher zu den Ackerkulturen. „Pfefferminze bauen wir schon seit über 100 Jahren an“, erzählt der Landwirtschaftsmeister. Er bewirtschaftet 60 ha Ackerland im konventionellen Anbau. Auf 20 ha baut er Heilkräuter, auf den restlichen Flächen wächst Winterweizen und Mais. Mit den Kräutern erwirtschaftet er zwei Drittel seines Umsatzes.
350 Hackstunden pro ha:
Im Vergleich zu anderen Hack- und Druschfrüchten sind sie aber deutlich arbeitsintensiver – etwa 350 Handhackstunden pro ha investiert Pfeiffer, um das Feld möglichst unkrautfrei zu halten. Denn viele der hier üblichen Unkräuter enthalten giftige Stoffe wie die Pyrrolizidinalkaloide (PA). Die Grenzwerte für PA bei Arzneipflanzen erlauben 50 Unkrautpflanzen pro ha – für den Landwirt eine echte Herausforderung.
Auf dem Betrieb Pfeiffer arbeiten neben dem Betriebsleiter und seinen Eltern zwei volle Arbeitskräfte und eine zusätzliche Saisonkraft in Teilzeit. Beim Thema Unkrautbekämpfung kommt erschwerend hinzu, dass es oft an geeigneten Pflanzenschutzmitteln mangelt, weil für diese speziellen Kulturen die Zulassung fehlt.
Auch die Düngung erfordert ein entsprechendes Know-how. „Verschiedene Kräuter reichern Schwermetalle an, da muss man besonders bei manchen Phosphor- und Kali-Düngern aufpassen“, erzählt der Landwirt. Der Einsatz von organischen Düngern aus tierischer Herkunft sei in der Regel verboten, wegen der möglichen Keimbelastung auf den Kräutern.
Zusammenschluss lohnt:
Wie bereits seine Eltern hat sich Thomas Pfeiffer mit zwei weiteren Landwirten zu einer Erzeugergemeinschaft (EG) zusammengeschlossen. Die Abnehmer suchen meist große Chargen in einheitlicher Qualität – als EG sind sie da deutlich schlagkräftiger.
Dieses Jahr hat Pfeiffer Zitronenmelisse, Artischocke, Kapuzinerkresse, Meerrettich, Pfefferminze angebaut. „Derzeit wird Zitronenmelisse stark nachgefragt“, erzählt der Landwirtschaftsmeister, „aber das kann nächstes Jahr schon wieder anders sein.“ Christiane Kretzer