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„Ab in die Käseküche“

Lesezeit: 3 Minuten

Wer die Verarbeitung der hofeigenen Milch von der Pike auf lernen will, ist am LAZBW in Wangen richtig. Die Plätze zum „Fachagrarwirt der Handwerklichen Milchverarbeitung“ sind gefragt.


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Jetzt im Frühjahr drücken sie wieder die Schulbank: Gestandene Milchviehhalter und Milchviehhalterinnen, die ihre hofeigene Milch nicht mehr nur abliefern, sondern sie selbst verarbeiten und vermarkten wollen. Wie stellt man Joghurt und Käse her, welche Kulturen eignen sich dafür, wie groß darf der Bruchkäse sein und welche Auswirkungen hat eine Fütterungsumstellung auf den Geschmack?


Am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) in Wangen im Allgäu bekommen Einsteiger in die Milchverarbeitung auf all diese Fragen nicht nur Antworten, sondern auch die Möglichkeit zu einer staatlich anerkannten Fortbildung zum „Fachagrarwirt der Handwerklichen Milchverarbeitung.“


Zwei Jahre berufsbegleitend


In zwei Jahren lernen die Teilnehmer dabei berufsbegleitend alles über die Verarbeitung von Rohmilch. Gerade für kleinere, handwerklich Milch verarbeitende Betriebe ist dieses Angebot interessant. „Wir haben uns ganz bewusst gesagt: Diese kleinen Käsereien produzieren eines der qualitativ hochwertigsten Lebensmittel. Da verdienen sie es auch, dass sie eine solide, theoretische und fachliche Ausbildung bekommen. Und gerade in diesem Bereich sind wir als Bildungsträger erfahren“, so Franz Schweizer, Direktor des LAZBW.


Seit 1995 gab es zwar bereits eine Weiterbildung vom Verband für handwerkliche Milchverarbeitung (VHM). Mit dem LAZBW wurde diese nun zu einer berufsbegleitenden Fortbildung weiterentwickelt und 2016 schließlich staatlich anerkannt.


Untergliedert ist die Fortbildung in zwölf Seminarblöcke mit insgesamt etwa 600 Unterrichtsstunden. Die Einheiten finden meist im Frühjahr und Herbst statt. Parallel dazu gibt es eine E-Learning-Plattform, sodass ein reger Erfahrungs- und Lernaustausch zwischen den einzelnen Blöcken möglich ist. Der Inhalt der Themeneinheiten wird individuell auf die einzelnen Kursteilnehmer abgestimmt und kann in Details variieren. „Denn wir legen wirklich Wert darauf, die Teilnehmer individuell bei ihrem Betrieb abzuholen und wollen sie dahin bringen, wo sie später hinwollen. Uns ist es sehr wichtig, ein maßgeschneidertes Bildungsangebot für jeden einzelnen Teilnehmer zu bieten“, erklärt Schulleiter Hans-Jörg Schleifer.


Praxisnähe großgeschrieben


Einen großen Stellenwert in der Ausbildung hat auch die Praxis: „In unserer Versuchs- und Lehrmolkerei dürfen die Teilnehmer experimentieren und können auch mal gezielt Fehlchargen produzieren. Das ist ein Riesenvorteil“, so Dr. Erwin Kitzelmann, stellvertretender Direktor des LAZBW.


Aber auch Hygiene, Qualitätssicherung, Betriebswirtschaft, Recht und Marketing stehen auf dem Lehrplan. Nach zwei Jahren absolvieren die Teilnehmer eine schriftliche Prüfung, erarbeiten eine praxisbezogene Aufgabe und führen schließlich noch eine praktische Arbeit vor. Voraussetzung für die Zulassung zur Fortbildung ist eine landwirtschaftliche Ausbildung oder ein Studium im einschlägigen Fachbereich. Zur Zielgruppe der Fortbildung gehören leitende Verantwortliche in kleinen, mittelständischen und handwerklich Milch verarbeitenden Betrieben, wie z.B. Hofkäsereien.


Die Kosten der gesamten Fortbildung belaufen sich auf 4300€. Fördermöglichkeiten gibt es über verschiedene Förderprogramme der Bundesländer bzw. über die Arbeitsagentur.


Anmeldungen zur Fortbildung laufen über den Verband der handwerklichen Milchverarbeitung. Die Fortbildungen starten jährlich im Oktober, vergeben werden 16 Plätze. Der Hauptteil der Ausbildung findet am LAZBW in Wangen im Allgäu statt. Daneben wird zusätzlich an der Käserei Lehenhof im Deggenhausertal, an der Forschungs- und Lehrmolkerei der Universität Hohenheim in Stuttgart unterrichtet.


Tamara Lehmann silvia.lehnert@topagrar.com


Tamara Lehmann silvia.lehnert@topagrar.com

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