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Chance für Direktvermarkter

Die Biomolkerei Anderlbauer von Johann Huber in Frasdorf am Chiemsee stellt Schaf- und Ziegenmilchprodukte her und bietet auch Lohnkäsen an.

Lesezeit: 2 Minuten

Herr Huber, Sie bieten den Landwirten Lohnkäsen an. Was genau versteht man darunter?

Huber: „Ich hab die Molkerei so aufgestellt, dass wir auch kleinere Chargen einzelner Erzeuger verarbeiten und ihnen die fertigen Produkte in den gewünschten Rezepturen liefern können. Diese werden nach den Warenwirtschafts-Richtlinien elektronisch so erfasst, dass sie in der Direktvermarktung ab Hof, auf Märkten oder im Onlineshop problemlos weiterverkauft werden können. Rückverfolgbarkeit, Dokumentation, Inhaltsstoffangaben, Barcode etc. werden von uns mitgeliefert bzw. verwaltet. Das erspart den Landwirten viel Arbeit – und oft genug auch Ärger.

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Wie schätzen Sie generell das Marktpotenzial von Schafmilch ein?

Huber: Schafmilchprodukte führen eine Nischenexistenz. Sie sprechen entweder ein Feinschmecker-Klientel an oder aber sie werden im Gesundheitsbereich nachgefragt: Kranke, Allergiker, Menschen mit Leber- oder Magenproblemen, z.B. nach einer Chemo-therapie, vertragen oft keine Kuh-milch. Ich glaube, je dichter das Netz von Direktvermarktern ist, desto mehr Kunden werden von den Schafmilchprodukten erreicht.

Bei den klassischen Vertriebskanälen allerdings tritt man in Konkurrenz mit Herstellern aus Nachbarländern, die deutlich günstiger anbieten. Da unterscheidet sich der Preiskampf bei den Bioketten nicht wesentlich von dem der Discounter im konventionellen Bereich.“

In Österreich, der Schweiz, Ungarn und der Slowakei lässt sich ein starker Zuwachs an Milchschafbetrieben beobachten. In Deutschland steigen die Zahlen nur langsam. Woran liegt das?

Huber: In der Schweiz und in Österreich bevorzugen die Kunden heimische Agrarprodukte. Da wird die Herkunft als Qualitätsmerkmal vermarktet. Ein deutsches Schafmilchprodukt hätte in Österreich wenig Chancen, umgekehrt aber schon. Unter solchen Bedingungen kann die Milch-schafhaltung dort tatsächlich eine Alternative zur herkömmlichen Milchviehhaltung sein.

In Tschechien oder der Slowakei kann man mit wenig eigenem Land und geringen Investitionskosten Schafmilchprodukte sehr günstig auf dem europäischen Markt anbieten, weil die Lohnkosten dort niedrig sind.

Trotzdem denke ich, dass man auch hierzulande gut in dieser Nische existieren kann. Man braucht aber ein tragfähiges Direktvermarktungs-konzept.Interview: Christiane Kretzer

klaus.dorsch@topagrar.com

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