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Naturdünger aus Gärresten

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirtschaftsmeister Johann Falter betreibt einen Biogasbetrieb in Oberbayern. Um die dort anfallenden Gärreste weiterzuverwerten, entwickelte er ein Verfahren, Naturdünger daraus zu produzieren. Diesen vertreibt er nun unter einer eigenen Marke an Hobbygärtner.


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Er verarbeitet den in seiner Anlage mit einer installierten Leistung von 850 kW/h anfallenden Gärrest zu Naturdünger, den er an zahlungsbereite Hobbygärtner verkauft. Für die Trocknung der Gärreste verwendet er die Abwärme seiner Biogasanlage. Damit verschafft er dem Betrieb im Oberbayerischen Pleiskirchen ein zweites Standbein im außerlandwirtschaftlichen Bereich. Und wenn die „Falter Naturdüngerhandel GmbH“ wächst, kann er anderen Landwirten Gärreste abnehmen, die diese aufgrund der neuen Düngeverordnung ohnehin dringend loswerden müssen.


Schnell Kunden gefunden:

Johann Falter kaufte sich Anfang 2018 eine spezielle Gärresttrocknungsanlage und einen Pelletierer. Beides rüstete er nach seinen Vorstellungen so um, dass er die Abwärme aus der Biogasanlage für die Trocknung der hochwertigen Gärreste nutzen kann. „Das war die Ausgangslage“, erzählt Johann Falter. „Die Wärme stand auf dem Betrieb ohnehin zur Verfügung und die wollte ich möglichst effizient und sinnvoll verwerten.“ Erst hatte der umtriebige Unternehmer im Sinn, die Wärme für einen Hähnchenstall zu nutzen. Aber dann entschied er sich für ein Standbein im außerlandwirtschaftlichen Bereich.


Für seine biologische Dünger-Marke machte er relativ schnell die Hobbygärtner und den Kleingartenmarkt als seine Zielgruppe aus. Auch wer auf dem Balkon Gemüse in Bio-Qualität für den Eigenbedarf anbaut, fällt in das Raster.„Ich habe gesehen, dass dort sehr viel Geld für irgendwelche besonderen Dünger ausgegeben wird, die meines Erachtens nicht mal die richtigen sind.“


Während einer Entwicklungszeit, die nach Aussage des Gründers noch immer nicht ganz abgeschlossen ist, werkelte Johann lange an der Pelletieranlage herum. „Ich habe verschiedene Anlagenteile und auch die Steuerung selbst nach meinen Vorstellungen und Erfahrungen dazugebaut“, berichtet er. Das Verfahren sei nun voll einsatzbereit – und befindet sich darüber hinaus in der Patentierung.


Hohe Investitionskosten:

Johann Falter glaubt an seine Idee. Und das muss er auch, schließlich hat er rund 800000 € netto in sein Unternehmen gesteckt. Diese gewaltige Summe umfasst alle Maschinen, die Markenanmeldung, das Marketing, den Aufbau und Betrieb des Online-Shops sowie die Werbung und Verpackung.


Die Gelder für die Finanzierung lieh ihm teilweise die Hausbank, teilweise mussten private Mittel herhalten. Seit Kurzem ist der Online-Shop am Start. Bislang kann der Verbraucher dort Dünger in geflockter und in pelletierter Form kaufen, in den nächsten Tagen auch als Granulat. Auch in regionalen Gartenmärkten findet sich der Falter-Dünger. Für 2,5 kg geflockten Dünger zahlt der Kunde 16 €. Der 5-kg-Pellet-Sack kostet 24,97 €. In Kürze wird ein Dünger erhältlich sein, der mit Orangenduft bearbeitet wird.


Eva Piepenbrock, f3. farm.food.future

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