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topplus Aus dem Heft

Plötzlich Bio

Lesezeit: 3 Minuten

Um Bio-Hähnchen an Feneberg liefern zu können, stellte Milcherzeuger Wimmer den kompletten Betrieb auf Ökolandbau um. Für Neueinsteiger hat er eine Empfehlung.


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Josef Wimmer hatte eigentlich andere Pläne, als er vor sechs Jahren eine Alternative zu den Milchkühen auf seinem Betrieb bei Mühldorf am Inn suchte. Einen Maststall für 30000 Hähnchen plante er. Ein Abnehmer hatte ihn auf 40000 „hochgehandelt“. Und die Baugenehmigung wäre laut Landratsamt kein Problem gewesen.


Dennoch packten Wimmer Zweifel, als sein „Großprojekt“ in der Gemeinde auf Skepsis stieß. Zudem bekam er Probleme einiger Mäster mit: „Ich war bei einem Biobauern, dem man die schlachtreifen Hähnchen nicht rechtzeitig abgeholt hat und einem konventionellen Mäster, der lange auf neue Küken warten musste,“ berichtet er. Er mahnt Neueinsteiger, bei der Wahl des Abnehmers auf Zuverlässigkeit zu achten.


Wimmers Finanzplanung ergab, dass zwei Stalleinheiten für je 4800 Biohähnchen einen ähnlichen Deckungsbeitrag abwerfen würden wie der große, konventionelle Stall. Er stellte daher seinen Betrieb samt Acker und Grünland auf „Bio“ um. Seither beliefert er den Allgäuer Lebensmittelunternehmer Feneberg für deren Eigenmarke „Bio Bühler.“ Der Deckungsbeitrag sei sogar besser, als vorberechnet, freut er sich.


Preisgekrönter Auslauf.

Die beiden Ställe für 9600 Tiere mit Wintergarten und Auslauf stechen sofort ins Auge. 2016 gewann Wimmer damit den KTBL-Preis für landwirtschaftliches Bauen. Er hat ein Gitter in den Auslauf direkt vor den Luken zum Stall einwachsen lassen. So vermeidet er, dass an der Stelle – wie bei vielen Ausläufen – die Grasnarbe verschwindet. Da auf dem vorgeschriebenen Auslauf von 4 m2 pro Tier viel Grünaufwuchs übrig bleibt, weidet Wimmer dort auch rund 30 Mastochsen und -färsen.


Ohne Medikamente.

Die Mast habe ab dem ersten Durchgang gut funktioniert, insbesondere durch das „Berater-Dreigestirn“ aus Tierarzt, Bioland- und Feneberg-Berater. Nur ein einziges Mal in all den Jahren musste Wimmer Antibiotika geben. Die Vermarktung über Feneberg war dann für den Durchgang tabu. Der Abnehmer kümmerte sich aber um eine alternative Vermarktung.


Melkrhythmus.

Zweimal täglich kontrolliert Wimmer den Stall. Schafft er den Kontrollgang zu Beginn eines Durchgangs in einer halben Stunde, wird gegen Ende eine gute Stunde daraus.


Von seinen Arbeitsgewohnheiten profitiert der Ex-Milcherzeuger: „Man ist es gewohnt, sich morgens und abends um die Tiere zu kümmern,“ sagt er.


Während viele Mäster Dinkelspelzen einstreuen, nutzt Wimmer Strohpellets. „Sie saugen besser und man benötigt weniger Volumen“, so Wimmer.


Bestätigt fühlt sich der Biobauer bei der Wahl seines Abnehmers. Feneberg plane die Stallbelegung ein halbes Jahr im Voraus. Bisher habe er nur ein Mal die Einstallung verschieben müssen. „Auf sechs Jahre gesehen ist das mehr als in Ordnung“, lobt er.

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