Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Der Wolf muss schnell ins Jagdrecht!

Der Wolf dringt auch nach Süddeutschland vor. Die Weidehalter dort sind alarmiert. Ein Kommentar von Klaus Dorsch in der neuen Südplus.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Wolf dringt auch nach Süddeutschland vor. Die Weidehalter dort sind alarmiert. Ein Kommentar von Klaus Dorsch in der neuen Südplus.


Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zahlenmäßig spielt der Wolf in Süddeutschland noch keine große Rolle: In Bayern geht man offiziell von einem Rudel und vier weiteren sesshaften Tieren aus. In Baden-Württemberg sollen aktuell vier bis fünf Wölfe unterwegs sein (siehe Beitrag in der Südplus 3/2018:). Im Vergleich zu Österreich oder der Schweiz oder gar zu Nord- oder Ostdeutschland ist das noch wenig.


Doch das Problem wird größer werden. Denn die Population des Raubtieres wird auch in Süddeutschland schnell wachsen. Weil der Wolf keine natürlichen Feinde hat und unter strengem Artenschutz steht, vermehrt er sich jährlich um ca. 30 %. Zudem dringt er aktuell gleichzeitig aus dem Alpenraum und aus dem Norden und Osten nach Süddeutschland vor.


Kein Wunder, dass schon jetzt die Emotionen bei den Landwirten hochkochen. Vor allem die Weidehalter von Rindern und Schafen sind aufgebracht. Denn in Baden-Württemberg haben Wölfe jetzt erstmals seit 100 Jahren wieder Nutztiere gerissen. Und die Erfahrungen aus Regionen mit größeren Wolfspopulationen zeigen, dass die Zahl der von Wölfen getöteten Nutztiere rasch nach oben schnellt. So beklagen die Weidehalter in Österreich bereits 500 Wolfsrisse.


Das Problem: Die von Naturschutz-organisationen propagierten Schutzmaßnahmen gegen den Wolf helfen nur bedingt, vielerorts sind sie gar nicht möglich. So lassen sich auf sehr steilem Gelände und auf steinigem Grund, wie das in den Bergen fast überall der Fall ist, keine Schutzzäune errichten. Und Herdenschutzhunde bedeuten für Wanderer und Touristen ein kaum kontrollierbares Risiko.


In jedem Fall wären die Schutzmaßnahmen extrem teuer. So müsste man in Bayern laut einer aktuellen Studie allein für die Zäunung einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag ausgeben. Und für den Kauf der teuren Herdenschutzhunde wären wegen der vielen Kleinstherden ebenfalls riesige Summen notwendig. Vom immensen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Weidehalter ganz zu schweigen.


Wenn aber Landwirte den Schutz ihrer Tiere nicht mehr gewährleisten können, werden viele von ihnen die Weidehaltung einstellen, sobald Nutztiere in ihrer Region dem Wolf zum Opfer fallen. Denn Tierhalter empfinden Wolfsrisse immer als Katastrophe, weil sie einen leidvollen Tod für die betroffenen Tiere und eine Traumatisierung der restlichen Herde bedeuten.


Eine Einstellung der Weidewirtschaft hätte wiederum für viele Regionen dramatische ökologische Konsequenzen. „Wir würden einen Verlust beim Artenschutz erleiden, wie wir ihn noch nicht gesehen haben“, warnte kürzlich Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk.

Die geplante Große Koalition will deshalb laut ihrem Vertrag die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs zu überprüfen, um dessen Bestand reduzieren zu können. Zudem wird der Bund einen Kriterien- und Maßnahmenkatalog zur Bejagung des Wolfes entwickeln.


Entscheidend ist, dass diese Maßnahmen jetzt schnell umgesetzt werden. Dann hätte die Weidehaltung in Süddeutschland auch künftig eine Chance.

„Wenn Landwirte ihre Tiere nicht mehr schützen können, werden sie die Weidehaltung einstellen.“


top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.