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Fehlalarm von Greenpeace

Antibiotika und Pestizide in Österreichs Flüssen: Dafür machte die NGO die Landwirtschaft verantwortlich. Zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellt, sagt Hans-Peter Bäck von der Schweinevermarktungsgesellschaft Styriabrid.

Lesezeit: 3 Minuten

Ende November 2018 veröffentlichte Greenpeace einen Report zur Wasserqualität von europäischen Gewässern in tierhaltungsintensiven Regionen. Darunter waren auch drei Flüsse in Österreich. Zu welchem Ergebnis kam die Umweltschutzorganisation?

Bäck: Zu einem für ihre Zwecke positiven. Laut Greenpeace wurden pro Probe bis zu fünf Tierarzneimittel, darunter mehrere Antibiotika festgestellt. Die Organisation hat folgende Wirkstoffe gefunden: Cloxacillin, Dicloxacillin, Sulfamethoxin, Sulfaquinoxalin, Sulfamethoxypyridazin, Penicillin G. Von diesen Substanzen wird Cloxacillin bei Milchkühen verwendet. Penicillin G wird in geringen Mengen zur Behandlung von Zuchtsauen eingesetzt und in der Humanmedizin bei HNO-Entzündungen. Zudem hat Greenpeace in den drei Flüssen bis zu 38 verschiedene Pestizide nachgewiesen.

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Die Herkunft der Antibiotika, ob aus Human- oder Veterinärmedizin, geht aus der Untersuchung nicht hervor. Wie weit verfälscht dies das Bild?

Bäck: Dies erzeugt natürlich Unklarheiten, was vermutlich auch Zweck der Übung ist.

Es wurden laut Greenpeace bei uns auch verbotene Pestizide nachgewiesen. Wie kann man das erklären?

Bäck: Mit den Nachweisen ist es so eine Sache. Bei der heutigen Genauigkeit der Analytik findet man selbst minimalste Spuren. Für die Beurteilung solcher Ergebnisse gibt es Grenzwerte, die von der Wissenschaft sorgfältig festgelegt wurden. Werden diese in Frage gestellt, verunsichert das die Bevölkerung. Und diese kann in dieser Thematik nicht fachkundig sein.

Was kritisiert die Schweinebranche besonders an der Untersuchung?

Bäck: Sie entspricht aus unserer Sicht nicht den hohen Standards, die normalerweise bei derartigen Untersuchungen üblich sind. Denn im Report verweist Greenpeace vor allem auf die Anzahl der gefundenen Arzneimittel und Pestizide. Konzentrationen werden im Text nicht genannt. Das liegt daran, dass die Grenzewerte in den heimischen Gewässern nicht überschritten wurden. Außerdem sehen wir den Zeitpunkt der Veröffentlichung kurz vor Weihnachten kritisch. Greenpeace braucht seine Spendenpolitik nicht auf dem Rücken der Bauern auszutragen.

Im Report schreibt Greenpeace, dass beispielsweise in der steirischen Gemeinde Schwarzautal 42 000 Schweine auf 2 000 Einwohner kommen. Wie sind diese Zahlen im internationalen Vergleich zu deuten?

Bäck: Eine Groß-Klein-Debatte hat in diesem Zusammenhang keine Relevanz.

Die Nitratgehalte lagen überall unter dem Grenzwert von 50 mg/l. Welche Schlüsse können Sie hier bezüglich Regionalprogramm Grundwasserschutz ziehen, das nach den Probenahmen in der Steiermark in Kraft getreten ist?

Bäck: Keine, da es für die Beurteilung in dieser Beziehung laufend Messungen mit wissenschaftlichem Hintergrund gibt. Jedoch bestätigen die Ergebnisse von Greenpeace, dass die Wasserqualität in Österreich eine hervorragende ist.

Dieses Interview stammt aus der top agrar Österreich 1/2019.

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