Wenn jetzt die ersten Frühkartoffeln aus dem Boden kommen, sollten Anbauer auf größere Wucherungen an den Knollen achten. Sie könnten ein Anzeichen für Kartoffelkrebs sein, der zu hohen Ertrags- und Qualitätsverlusten führt und die Fläche für viele Jahre für den Anbau von Kartoffeln tabu macht.
Laut Dr. Jonathan Mühleisen vom LTZ Augustenberg habe eine stichprobenartige Erhebung nach den Funden in Norddeutschland ergeben, dass die Krankheit in Baden-Württemberg vereinzelt vorkomme, man aber keine flächige Verseuchung feststellen konnte.
Dennoch sollten Betriebe in intensiven Anbauregionen unbedingt auf eine möglichst weite Fruchtfolge, eine konsequente Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln und auf die Reinigung von überbetrieblich genutzten Maschinen achten.
Derzeit gibt es in Baden-Württemberg 57 Sicherheitszonen, die aufgrund eines Krebsbefalls unter Quarantäne stehen. Die Dauer der Flächensperrung hänge laut Dr. Mühleisen davon ab, wie lange Kartoffelkrebs auf der Fläche noch nachgewiesen werden kann. Das müsse im Einzelfall ermittelt werden. 20 Jahre seien hierfür eine gute Orientierung, es könne aber auch Fälle geben, wo schon früher, aber auch solche wo erst später eine Aufhebung möglich sei.