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Maiswurzelbohrer: Käferzahlen steigen, noch keine Schäden

Insbesondere im Rheintal steigt die Zahl der gefangenen Maiswurzelbohrer-Käfer in den Monitoringfallen wieder an. Sichtbare Schäden gibt es noch nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Rheintal steigen die Maiswurzelbohrer-Fänge in den Fallen wieder deutlich an. Allein im Landkreis Emmendingen wurden bis Ende August in den 60 Fallen jeweils 664 Käfer gezählt. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald lag die Zahl bei 318 Käfer/Falle. In der Summe der 348 Fallen in den vier Landkreisen Ortenaukreis, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach liegen die Fänge schon jetzt über dem schon 2017 "explodierten" Niveau.


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Diese Zahlen präsentierte am vergangenen Donnerstag Raphael Maurath, Pflanzenbauberater beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, vor Beratern und Wissenschaftlern des grenzüberschreitenden InnovAR-Projektes zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in Freiburg-Tiengen.



Laut Maurath sind die aktuellen Zahlen alarmierend - auch wenn bis jetzt noch keine sichtbaren Schäden in den Beständen zu sehen seien: "Der Maiswurzelbohrer ist eine echte Bedrohung und ich finde es mutig, dass die Landesregierung das Problem allein über die Fruchtfolge lösen will." Den Einsatz von chemischem Pflanzenschutz lehne die Landesregierung derzeit - mit Ausnahme bei den Saatmaisproduzenten - komplett ab. Allerdings hätten eigene langjährige Untersuchungen gezeigt, dass auch im Saatmais trotz der verfügbaren Maßnahmen die Zahl der Käferfänge inzwischen steige.


Am Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald werden bereits seit 2012 Versuche zur Wirkung der Fruchtfolge auf das Befallsgeschehen durchgeführt. Dabei konnte Raphael Maurath zeigen, dass mit der Variante 66 % Mais in der Fruchtfolge nur 0,10 Käfer/Pflanze gefunden wurde, mit 80 % Mais kombiniert mit Nematoden waren es 0,19 Käfer/Pflanze, bei 100 % Mais plus Nematoden waren es 0,36 Käfer/Pflanze. Die Schadschwelle wird mit 1 Käfer pro Pflanze angesetzt.


Obwohl auch nach diesen Ergebnissen der Weg über die Fruchtfolge zur Bekämpfung des Schädlings am erfolgversprechendsten ist, müsse derzeit offen bleiben, ob er langfristig trage, sagte Maurath. Zumal es auch an weitergehender Forschung fehle. Neben der Fruchtfolge gehört auch die Witterung zu den wichtigsten Einflussfaktoren für das Auftreten des Wurzelbohrers. Der Berater kündigte an, dass im RP Freiburg 2019 die Einhaltung der Allgemeinverfügung aus 2017, die maximal den Anbau von zweimal Mais hintereinander auf einer Fläche erlaubt, von den Ämtern kontrolliert werde. "Die Einhaltung ist CC-relevant", warnte der Berater.


Wissenschaftler aus dem benachbarten Elsaß in Frankreich berichteten auf der Tagung ebenfalls von deutlich steigenden Käferzahlen in den Fallen. 21196 Käfer in 135 Fallen entsprechen bis Ende August einer mehr als Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Auch bei unseren Nachbarn hat man die Ziele Ausmerzung und Eingrenzung des Schädlings aufgegeben. Jetzt wird das Befallsgeschehen nur noch überwacht und Empfehlungen zur Bekämpfung ausgesprochen. Darunter ist zum Beispiel auch der Rat, bei über 100 Käfern pro Falle einmal in sechs Jahren keinen Mais auf dieser Fläche anzubauen.


Für deutsche Bauern ist eine solche Vorgabe undenkbar. Wolfgang Selinger aus Merdingen in der Rheinebene: "Wir brauchen Lösungen, um den Maisanbau zu erhalten, denn er ist von der Wirtschaftlichkeit her einfach eine unverzichtbare Kultur für uns!"

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