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topplus Versuchsfeldtag Krauchenwies

Potenzial der neuen Sorten nutzen!

Wer neue Weizensorten nutzt, kann sich so manche Fungizidbehandlung sparen. Das wurde beim Versuchsfeldtag in Krauchenwies deutlich.

Lesezeit: 3 Minuten

"Bei den heutigen Weizensorten reicht oftmals eine Einfachbehandlung mit Fungiziden aus. Dass wir dreimal fahren müssen wie früher, ist vielfach nicht mehr nötig", sagte Wilfried Beck, Pflanzenschutzberater vom Landwirtschaftsamt Sigmaringen bei der Vorstellung der Pflanzenschutzversuche im Winterweizen am Zentralen Versuchsfeld Krauchenwies. Mit dem Anbau neuer Sorten könne man daher auch den Diskussionen in der Gesellschaft um eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes Rechnung tragen.

Versuche im Weizen

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Weizen: Beck stellte vor zahlreichen Landwirten und Landwirtschaftsschülern am vergangenen Donnerstag die aktuelle Palette der A-, B- und E-Weizensorten in ihrer Eignung für süddeutsche Standorte vor. Hybridsorten empfahl er vor allem für widrige Standorte wie z.B. auf Kies, weil sie dort mit ihrem dichten Wurzelwerk das Wasser besser erschließen könnten.

Als "Überfliegersorte" bezeichnete Beck die B-Weizensorte Informer von Limagrain, die erst seit 2018 im Anbau ist und bereits die größte in der Vermehrung sei. Sie lag in der behandelten Variante im Relativertrag 2018 bei 108 %, bei der unbehandelten Variante bei 109 %. Einziger Knackpunkt sei ihre Anfälligkeit für Fusarium, bewertet mit Note 5. "Wer allerdings Fusarien auf seinem Standort mit der Fruchtfolge gut im Griff hat, für den hat diese Sorte Potenzial." so Beck. In Maisfruchtfolgen sei das Risiko dagegen zu hoch.

Versuche in Wintergerste

Im Wintergerstenanbau müssen sich die Erzeuger durch den Wegfall des Fungizids Amistar opti ab 2021 künftig auf geringere Erträge einstellen. Darauf machte Berater Andreas Weimer vom LRA Sigmaringen beim Feldrundgang aufmerksam. "Kaufen Sie jetzt nur noch Ihren Bedarf für 2020 ein", riet er.

Die Alternative zu Amistar opti, das Produkt Revytrex, wandere langsamer in die Pflanze und daher sei die Wirkung schwächer als bei Amistar opti. Die Versuche zeigten, dass mit alternativen Mischungen mit einem Minderertrag von 4 bis 6 % zu rechnen sei.

Zur Bestimmung des optimalen Termines für den Wachstumsregler-Einsatz riet Andreas Weimer, eine Pflanze herauszuziehen und die Wurzel zu kneten. "Wenn der Boden dann dran bleibt, ist der beste Zeitpunkt für den Regler. Fällt der Boden dagegen ab, weil es zu trocken ist, sollten Sie keinen Regler mehr anwenden. Die Pflanze hat dann schon genug Stress", so Weimer. Beim Einsatz gerade von neueren Fungizidmischungen oder von Mischungen aus Fungiziden und Herbiziden warnte er zudem vor dem "Schlitteneffekt", der schnell zu einer Überforderung der Pflanzen führe.

Versuche im Raps

Trotz der Trockenheit war der Aufgang der 27 Winterrapssorten in Krauchenwies laut Hans-Peter Eller vom LRA Sigmaringen noch okay. Dem starken Befall mit Rapsglanzkäfer konnte mit drei Spritzungen begegnet werden.

Wie auf vielen Praxisschlägen habe man in den Beständen Larven von Kohlschotenmücken als auch vom Kohlschotenrüssler gefunden: "In bestimmtem Umfang können diese Schäden ertragsrelevant sein. Hier war das noch nicht der Fall, wir haben noch ein gutes Schotenpaket", stellte Eller fest. Wichtig sei die Bekämpfung, wenn erste Schäden sichtbar seien. Daher müssten auch die Gelbfallen rechtzeitig rausgehängt und kontrolliert werden.

Auch gegen Fungizide im Raps wurden drei Behandlungen gesetzt, die letzte in der Blüte mit Propulse. "Die dritte Spritzung in die Blüte sollte man genau überlegen, sie kann dem Bestand auch eher schaden als nützen", so Eller weiter.

Wer Kohlhernieresistente Sorten einsetze, sollte trotzdem eine weite Fruchtfolge fahren, betonte der Berater. Sie würden zwar bei hohem Krankheitsdruck eine gewisse Toleranz aufweisen, seien aber auch schwächer im Ertrag.

Allein vom Ertrag her hob Eller besonders die Sorten Alvaro, DK Expansion und Arazzo hervor. Bei der Sortenwahl seien neben den eigenen Standortbedingungen allerdings auch die Ölgehalte, der Blühbeginn, der Reifezeitpunkt sowie die Krankheitsanfälligkeit zu beachten.

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