Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Ferkelkastration

Schweinehalter, kämpft um Eure Zukunft!

Kurz vor dem Verbot der Ferkelkastration ohne Betäubung ruft die Ringgemeinschaft Bayern zu einer erstaunlichen Aktion auf. Ferkelerzeuger und Mäster sollten mitmachen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Klaus Dorsch, top agrar Südplus:

Aus norddeutscher Sicht mag es fast schon wie eine Verzweiflungstat klingen, wozu die Ringgemeinschaft Bayern aufruft: Die Sauenhalter sollen ihre Ferkel jetzt, knapp eineinhalb Jahr vor Ablauf der Frist für die betäubungslose Kastration Ende 2020, örtlich durch den Tierarzt betäuben lassen und sie dann selbst kastrieren. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass sich diese Methode gut in den Betriebsablauf einbinden lässt und sich die Kosten in Grenzen halten (den Beitrag finden Sie hier; die Printausgabe der Südplus können Sie hier testen).

Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Durch die flächendeckende Anwendung dieser Methode will man letztlich Politik und Gesellschaft davon überzeugen, dass die Lokalanästhesie ab 2021 als Alternative für die Ferkelkastration unter Betäubung anerkannt wird.

Die Chance ist da

Doch hat dieses Ansinnen überhaupt eine Chance, nachdem das Bundeslandwirtschaftsministerium den sogenannten 4. Weg, also die lokale Betäubung durch den Landwirt, mehr oder weniger schon abgeschmettert hat?

Ganz aussichtslos ist die Initiative nicht. Der Kritikpunkt, dass die Landwirte bei der Vielzahl an Ferkeln wohl kaum alle Injektionen genau setzen könnten, fällt weg, weil der Tierarzt jetzt die Betäubung der Ferkel durchführt.

So wird die entscheidende Frage für eine Zulassung sein, wie wirksam sich mit der Lokalanästhesie der Schmerz der Tiere bei der anschließenden Kastration ausschalten lässt. Mindestens ebenso gut wie bei der Vollnarkose mit Inhalation von Isofluran oder mit der Injektion von Ketamin und Azaperon, sagen die Tierärzte, die bereits die lokale Betäubung anwenden. Wenn der Gesetzgeber Isofluran anerkennt, dann sollte auch die lokale Betäubung möglich sein.

Auch wenn es keine 100 %ige Sicherheit für den Erfolg der Initiative aus Bayern gibt, sollten möglichst viele Ferkelerzeuger mitmachen und dafür kämpfen. Allein schon deshalb, weil die Akzeptanz der anderen Alternativen bei den Erzeugern verschwindend gering ist. Hinzu kommt: Bei der Ebermast und der Immunokastration gibt es bisher kaum verlässliche Zusagen des Einzelhandels, dass er diese Tiere abnimmt.

Alternative: Strukturbruch

Klar ist: Sollte die lokale Betäubung nicht zugelassen werden, droht ab 2021 der süddeutschen Ferkelerzeugung ein brutaler Strukturbruch. Ein solcher würde auch die Schweinemast mit nach unten ziehen. So steht z. B. die erfolgreiche regionale Vermarktung im Rahmen der Geprüften Qualität Bayern (GQB) auf dem Spiel. Deshalb sollten auch die Mäster die Initiative unterstützen, etwa durch eine Beteiligung an den Kosten für die freiwillige Betäubung.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.