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40 Jahre lang hat Professor Alois Heißenhuber (70) in Weihenstephan Wirtschaftslehre des Landbaus gelehrt und dabei nie den Draht zu den Landwirten verloren. Womit beschäftigt sich der hochanerkannte Wissenschaftler heute?

Lesezeit: 3 Minuten

Herr Professor Heißenhuber, wie intensiv verfolgen Sie die Entwicklung der Landwirtschaft in Süddeutschland noch?

Heißenhuber: Sehr intensiv, aber nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in anderen Ländern. Ich halte noch regelmäßig Vorträge und bin Vorsitzender der Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt. Zudem gehöre ich noch einem wissenschaftlichen Beirat in Süddtirol an.

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Unsere Landwirte stehen im Spannungsfeld zwischen internationaler Wettbewerbsfähigkeit und den steigenden Anforderungen der Gesellschaft. Welche Perspektiven haben die Bauern in Süddeutschland?

Heißenhuber: Die ursprüngliche Idee der EU war, dass sich die Landwirte am Weltmarkt ausrichten. Schon seit einigen Jahren setzt sich jedoch die Erkenntnis, dass wir, in Süddeutschland, genauso in Österreich und Südtirol, Strukturen haben, in denen es nur sehr eingeschränkt möglich ist, dieses Weltmarktpreisniveau zu erreichen. Die Folge wäre, wie es am Markt üblich ist, die Betriebe zu schließen, was in Teilen ja auch passiert.

Aber die Entwicklung in der jüngeren Zeit zeigt: Es besteht ein großes Interesse an regionaler Produktion und an höheren Standards wie Tierwohllabels. Auch in anderen Branchen können die Firmen nicht die niedrigsten Preise des Weltmarktes kostenmäßig abdecken, sondern sie versuchen, sich mit ihren Produkten, z. B. durch ihre Herkunft oder Produktionsmethode abzuheben.

Wie gut sind die Landwirte dabei schon aufgestellt?

Heißenhuber: Es gibt eine Reihe von erfolgreichen Unternehmen, die ihre Produkte mit ihrer Herkunftsregion und mit höheren Standards vermarkten. Das trifft auch auf viele Bereiche außerhalb des Ökolandbaus zu. Wir müssen uns aber noch mehr Gedanken machen, wie wir uns vom anonymen Massenprodukt abheben. Wichtig ist, dass das Labelling ehrlich ist und den Verbraucher nicht hinters Licht führt.

Woran liegt es, dass die Landwirtschaft und die Menschen, die dort arbeiten, Sie immer noch so begeistern?

Heißenhuber: Erstens komme ich von einem landwirtschaftlichen Betrieb aus dem Landkreis Dingolfing-Landau, den inzwischen mein Neffe führt. Ich bin noch regelmäßig auf dem Hof – ich sage „zu Hause“ – und pflege bis heute einen intensiven Kontakt zu meinem Bruder und seiner Familie.

Dann habe ich mein gesamtes Berufsleben mit dieser Branche verbracht, die ich für sehr wichtig halte. Die Landwirte erzeugen unsere Lebensmittel und sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung unserer schönen Kulturlandschaft.

Pflegen Sie neben der Beschäftigung mit Agrarthemen auch noch Hobbys?

Heißenhuber: Ja, und die sind auch sehr nahe dran an der Landwirtschaft. Ich habe einige Bienenvölker, was sehr interessant ist, aber durchaus auch Arbeit macht. Dann fotografiere und lese ich gern. Letzteres vor allem, um die politischen Entwicklungen in unserem Land zu verfolgen.

Wegen meines Bezuges zum Wald und Holz auf dem elterlichen Betrieb habe ich mir eine kleine Schreinerwerkstatt eingerichtet. Wenn ich Zeit habe, werkele ich dort. Das Schreinern ist sehr entspannend für mich.

Dieses Interview stammt aus der aktuellen Südplus 2/2019. Jetzt testen.

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