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Die Trends beim Häckseln, Roden und Pressen

Lesezeit: 7 Minuten

Gröber häckseln, feiner aufbereiten. Sauber roden, den Boden schonen. Einfacher einstellen, effizienter arbeiten: Wir geben einen Überblick über neue Entwicklungen bei der Erntetechnik.


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Vor einigen Jahren konnte es oft nicht kurz genug sein. Jetzt liegt die „Shredlage“ im Trend – zumindest beim Silomais zum Füttern. Die Entwicklung kommt aus den USA. Der eigentlich vom Unternehmen „Shredlage L.L.C.“ geschützte Begriff ist zum Synonym geworden für Häcksellängen von 20 bis 30 mm, mit intensiver Aufbereitung des Ernteguts. Für Biogas-Mais bleiben aber möglichst kurze Schnittlängen gefragt. Die Hersteller müssen deshalb einen großen Spagat zwischen den unterschiedlichen Anforderungen machen.


Die Shredlage stellt deutlich höhere Anforderungen an die Cracker. Sie sollen das Material auffasern und die Körner möglichst intensiv aufbereiten. Experten fordern, dass maximal ¼ eines jeden Korns noch zu erkennen ist. Das geht nur, wenn die Reibflächen der Cracker deutlich größer werden. Viele Firmen setzen deshalb auf Keilscheiben-Cracker mit unterschiedlichen Oberflächen-Profilen bzw. Verzahnungen.


Neue Cracker:

Claas erhält eine Silbermedaille für den Multi Crop Cracker MCC MAX. Dessen Aufbereiterwalzen bestehen aus jeweils 30 Ringelementen mit Sägezahnprofilen. Sie bearbeiten das Erntegut nicht nur durch Reibung, sondern auch durch Schneid- und Scherkräfte. Durch die intensive Wirkung soll sich der MCC MAX universeller als bisherige Cracker einsetzen lassen. Er deckt laut Claas Häcksellängen von 7 bis 22 mm ab. Für Längen von 26 bis 30 mm baut Claas eine Cracker-Walze in US-Lizenz. Die Walzen des „MCC Shredlage“ haben ein Sägezahnprofil mit zusätzlicher Spiralnut und erfassen so u. a. auch Spindelstücke besser.


Die Harsewinkeler stellen die neuen Jaguar 800 und 900 vor. Bis auf die beiden Topmodelle 970 und 980 mit MAN V12- bzw. V8-Motoren, erhalten die anderen jetzt Mercedes-Benz- bzw. MTU-Triebwerke der Abgasstufe IV. Die Reihen-Sechszylinder haben ein Turbo-Compound zum besseren Ausnutzen der Abgasenergie. Das DynamicPower passt die Motorleistung an unterschiedliche Einsatzbedingungen an. Die automatische Vorfahrtsregelung der Maschinen nennt Claas CruisePilot. Sie ist jetzt nicht mehr ausschließlich dem Topmodell vorenthalten, sondern auch für die anderen Häcksler verfügbar.


Auch New Holland hat in den neuen Häckslern der Forage Cruise-Baureihe (FR) die Cracker verstärkt. In den vier Maschinen FR 480 bis FR 780 arbeiten jetzt FPT-Motoren der Abgasstufe IV. Insgesamt umfasst die Reihe fünf Modelle von 476 bis 824 PS Maximalleistung. Der Eco-Modus passt bei geringen Erntemengen die Motorcharakteristik an. Das System PowerCruise regelt die Fahrgeschwindigkeit bei wechselnden Ernteverhältnissen.


Fendt stellt den überarbeiteten Häcksler Katana 65 vor, der jetzt auf dem Chassis des größeren Bruders Katana 85 unterwegs ist. Der Häcksler hat jetzt einen Reihen-Sechszylinder aus dem Nutzfahrzeug-Bereich von MTU mit 625 PS und Turbo-Compound. Zusätzlich hat Fendt die Kühlfläche vergrößert und Kühlerreinigung verbessert. Interessant ist das integrierte Siliermittelsystem, das sich über das Terminal steuern lässt.


Krone zeigt auf der Messe den neuen Big X770 mit V8-MAN und 775 PS. Das Design wurde an die beiden klei­neren Typen 480/580 angepasst. Die Ma­schinen können optional mit der MaxFlow-Häckseltrommel ausgestattet werden (wahlweise mit 20, 28 oder 36 Messern). Die Klingen sind unterhalb der Halter angeordnet, das bringt laut Krone mehr Förderraum und Durchsatz. Der neue, optionale CornConditioner mit 105 Zähnen soll auch bei Häcksellängen ab 20 mm noch effizient arbeiten. Interessant ist die Wurfweitenverstellung StreamControl: Durch eine schwenkbare Klappe in der Rückwand des Beschleunigers lässt sich die Wurfweite aus der Kabine heraus passend zum Abstand des Transportwagens verstellen und so Diesel sparen. Auch Krone bietet beim Häcksler eine integrierte Silier­mittelanlage an.


Goldmedaille!

John Deere erhält für die Häcksler-Technik mehrere Auszeichnungen. Eine Goldmedaille war der Neuheiten-Kommission das ProCut wert. Es misst den Abstand zwischen Gegenschneide und Messern nicht per Klopfsensor sondern induktiv. Das System kann außerdem die Schärfe aller Messer einzeln ermitteln. So lässt sich das Häckselwerk im optimalen Bereich fahren und gleichzeitig der Verschleiß von Messern, Gegenschneide und Schleifstein auf das notwendige Maß beschränken. Das Active Fill Control Sync von John Deere regelt den kompletten Füllprozess beim Häckseln. Es nutzt die Po­sitionsdaten von Häcksler und Abfuhrgespann. Gleichzeitig erfasst es per Kamera die Kontur des Anhängers und dessen Füllhöhe.


Über eine Funkverbindung übernimmt das System so die Steuerung des nebenherfahrenden Schleppers und befüllt das Transportfahrzeug automatisch.


Kemper zeigt das Komfort-Zusatzfahrwerk für die Mähvorsätze 300plus. Alle Schutzvorrichtungen für sichere Straßenfahrten sind jetzt integriert. Der Fahrer muss dazu beim Feldwechsel nicht mehr alles von Hand anbringen. Selbst die Kontakte für die Beleuchtung verbinden sich automatisch.


Presse für Pellets:

Krone bekommt für den Pellet-Vollernter Premos 5000 Gold. Die Premos (System Kalverkamp) kann Halmgüter-Pellets direkt aus dem Schwad produzieren. Über Pickup und Förderband gelangt das Material zwischen zwei Presswalzen und wird durch eine Lochmatrize (Ø 16 mm) gedrückt. Eine Schnecke fördert die Pellets in den Bunker (ca. 9 m3 bzw. 5 t Inhalt). Während des Pelletierens entstehen Drücke bis zu 2 000 bar und Temperaturen bis zu 80 °C. Die Pellets eignen sich als Futter und zum Einstreuen. Auch der Einsatz als Brennstoff ist möglich.


Mit Silber ist die kombinierte Pressdruckregelung und Knoterüberwachung APC bei den Claas Quaderballenpressen Quadrant 4200 und 5200 prämiert worden. Das System erfasst die Garnspannung und kann durch das entsprechende Regeln der Pressdichte eine Überlastung des Garns verhindern bzw. die Dichte optimieren. Serienmäßig ist das APC an drei Knotern montiert, das System lässt sich aber auch mit sechs Sensoren zur Knoterüberwachung KCS hochrüsten. Die Einfachknoter selbst wurden überarbeitet. Neu ist u. a. das Gebläse mit aktiver Luftführung. Der Einzug der Quadrant 5200 inklusive Pickup erhält einen hydraulischen Antrieb. Er lässt sich so passend zur Fahrgeschwindigkeit regeln und auch reversieren.


Rasspe stellt den neu entwickelten Doppelknoter RS 9000 vor. Anstatt der Knüpferscheiben ist das Gerät jetzt mit zwei Knoterhaken bestückt. Die Schlaufenknoten sollen die Zugfestigkeit des Garns besser ausnutzen. Der komplette Knoter ist deutlich kom­pakter und einfacher aufgebaut, bis zu acht Knoter finden auf 1,20 m Kanalbreite Platz. Für diese Entwicklung erhält Rasspe eine Silbermedaille.


Agco mit den Marken MF und Fendt erweitert das Packenpressen-Angebot. Es gibt fünf Typen von 80 x 90 cm bis 120 x 130 cm Kanalmaß. Die Maschinen stammen aus dem amerikanischen Heston. Bis auf die größte Presse gibt es für alle das neu entwickelte ProCut-Schneidwerk mit bis zu 26 Messern. Der Rotor (65 cm Ø) hat verschraubte Zinken­segmente. Die Messerschublade lässt sich an der linken Seite herausziehen.


Sicher roden und fahren:

Für die Zuckerrübenroder der Baureihe Tiger 5 hat Ropa zusammen mit Michelin ein bodenschonendes Fahrwerkskonzept entwickelt. Es besteht aus einer Pendel-Vorderachse mit zwei hydraulisch gestützten Hinterachsen. Das System hat einen integrierten hydraulischen Lastausgleich und ist auf die großvolumigen Reifen CerexBib IF 1000/55 R 32 von Michelin abgestimmt. Laut Ropa soll sich so das Gewicht gleichmäßig verteilen und Lastspitzen auf einzelnen Rädern vermieden werden. Der Ausgleich wirkt auch am Seitenhang bis zu 10 % Neigung. Durch die Wankstabilisierung arbeitet die Reihen- und Tiefenführung des Roders präziser. Für das System R-Soil Protect erhält Ropa Silber.


Holmer stellt das zwölfreihige Rodeaggregat HR12 vor. Das System arbeitet mit einem zweistufigen System zur Tiefenführung: Die bekannte Tiefenautomatik führt den Rahmen des Aggregats. In der zweiten Stufe führt das neue EasyLift jede Reihe einzeln nach der Höhe der Rübenköpfe. So gleicht das Aggregat Unterschiede durch Bodenunebenheiten, Fahrgassen oder Senken aus. Das ganze System ist auf Bodenschonung ausgelegt. Dazu gehört auch der konsequente Leichtbau durch hochfeste Stähle sowie großvolumige Bereifung.


Grimme stattet den Roder Maxtron jetzt mit 530 PS Mercedes-Motor aus – 40 PS mehr als vorher. Wie die Radmaschine Rexor bekommt auch der Maxtron das neue Bedienkonzept mit zwei farbigen Touch-Displays. Zur Messe stellt Grimme für den Rexor außerdem die neue Generation des 6-, 8- und 9-reihigen Rüttelschar-Rodeaggregats vor. Der neue Kombihäcksler wirft die Blätter wahlweise links oder zwischen den Reihen (inline) aus.Guido Höner

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