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Drei aus einer Reihe

Lesezeit: 7 Minuten

Gerade im Kompaktsegment gibt es bei den Traktoren eine Fülle an Ausstattungsmöglichkeiten. Wir haben drei saatengrüne 4-Zylinder getestet.


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Wer einen Schlepper kauft, hat bei der Ausstattung die Qual der Wahl. Motor, Hydraulik, Frontlader – die Auswahl ist vielfältig. Bei den Kompakten bieten die Hersteller oft auch noch mehrere Kabinenvarianten und Ausrüstungen rund um den Frontladereinsatz an.


Wir wollten wissen, welche Ausstattung auf welchen Betrieb passt. Für unseren Systemvergleich hat Claas uns drei Traktoren zur Verfügung gestellt:


  • einen Arion 420 mit 100 PS, Frontladervorbereitung und Niedrigdach-Kabine,
  • den Arion 440 mit 120 PS und Hochdach-Kabine sowie
  • das Topmodell der Baureihe, den Arion 460 mit 140 PS, Frontladervorbereitung und Panoramic-Kabine.


Die 400er-Baureihe basiert auf zwei Plattformen mit unterschiedlichen Radständen. Arion 410 und 420 haben mit 2,49 m einen um 4 cm kleineren Radstand als die größeren Modelle und sind etwa 200 bis 300 kg leichter. Auch die Motorhaube fällt etwas kleiner aus. Das zulässige Gesamtgewicht ist mit 8,5 t bei allen Typen gleich.


Motor und Getriebe:

Unsere Test-Traktoren arbeiten mit dem gleichen FPT 4,5 l-Vierzylinder. Er erfüllt die Abgasnorm Tier 4. Der Arion 420 nimmt 140 l Diesel und 17 l AdBlue mit, bei den größeren sind es 190 l bzw. 22 l. Etwa alle zwei Tankfüllungen braucht der Schlepper auch AdBlue-Nachschub. Einen Boost gibt es nicht, die Maximalleistung liegt bei allen Schleppern 5 PS über der Nennleistung. Im Test machten die Motoren einen guten Eindruck.


In puncto Getriebe sind alle drei Arion mit der 16/16 Quadrishift Lastschaltbox unterwegs. Es ist die einzige Ausstattungsvariante, auf Wunsch mit Kriechgang, und bietet vier Lastschaltstufen in vier Gruppen. Der Gruppenwechsel arbeitet elekrohydraulisch, bedient wird er per Joystick auf der Armlehne. Steht der Getriebemodus-Schalter auf Acker, schaltet die Wippe am Stick die Lastschaltstufen durch. Drück man sie über einen Widerstand, auch die Gruppen. Im Straßen-Modus lassen sich alle Stufen durchgehend schalten, die Gänge wechseln ohne zusätzliche Aktion des Fahrers. Uns hat diese Lösung gut gefallen. Die Anfahrgänge können im CIS-Terminal vorgewählt werden, auch getrennt für Vor- und Rückwärtsfahrt. Die Aggressivität des Shuttles lässt sich einstellen – praktisch bei Frontladerarbeiten. Optional gibt es eine Automatikfunktion, die auf dem Acker die Lastschaltstufen und auf der Straße zusätzlich die Gruppen wechselt. In unserem Vergleich waren die Arion 440 und 460 mit dieser Option ausgerüstet. Die Automatik arbeitet ordentlich, die Schaltpunkte lassen sich gut über das CIS-Terminal einstellen, wenn man die Logik hinter dem Dreh-Drücksystem der CIS-Bedienung einmal verstanden hat. Dass das System gut funktionierte und auch genutzt wird, fiel uns beim Umstieg von einem der beiden Größeren auf den Arion 420 auf. Hier fehlte die etwa 560 € teure Sonderausstattung. Das deutliche Mehr an „Schaltarbeit“ bleibt am Fahrer hängen.


Praktisch: Auf dem Joystick gibt es eine Vorgewende-Taste. Sie lässt sich mit einem beliebigen Getriebe-Gang belegen. Per Tastendruck steuert das Getriebe den hinterlegten Gang an. Drückt man noch einmal, geht es wieder zurück in den vorherigen Gang. Bei der Wende auf dem Acker spart man sich so das mehrmalige Tippen an der Wippe. Auch beim Laden kann der Fahrer die Funktion nutzen, um immer im gleichen Gang an den Anhänger heran zu fahren. Das Abspeichern des Vorgeweden-Gangs ist schön einfach gelöst. Der Speicher passt sich dem aktuell gewähltem Gang an. Drückt man also beim Einfahren in das Vorgewende die Taste und schaltet dann hoch, weil es doch etwas zu langsam ging, gilt der jetzt gewählte Gang automatisch als neuer Vorgewende-Gang.


Lift, Hydraulik, Zapfwelle:

Der Heckkraftheber bietet beim Arion 420 eine durchgehende Hubkraft von 3,2 t. Die beiden größeren bringen es auf 4,2 t. Schwingungstilgung und externe Bedienung sind bei allen Serie und bei allen läuft die Bedienung entweder über Taster am Joystick oder rechts auf der Konsole. Hier kann der Fahrer auf dem gelungenen Bedienelement die Hand ablegen und die Tiefe feinfühlig regeln. Auch die Taste für den Schnellaushub finden sich dort noch einmal. Uns hat allerdings an dieser Stelle die Getriebebedienung gefehlt. Zwar lässt sich die Getriebe-Automatik von hier aus per Taste aktivieren, wer manuell die Gänge schalten will, muss aber zum Joystick umgreifen. Lediglich die CIS+-Variante kommt mit einem Vorgewendemanagement, dann sind hier auch Schaltfunktionen möglich.


Die Einstellungen der EHR, Schwingungtilgung und Sperrfunktion sind in an der B-Säule angeordnet. Zum Ankuppeln von Geräten gibt es hier zusätzlich zwei Knöpfe. Sie liegen allerdings etwas zu hoch, man kann sich schlechter nach hinten umdrehen, wenn man mit ihnen arbeitet. Rechts hinten in der Seitenkonsole wäre der optimale Platz. Der Frontkraftheber ist sehr gut integriert, hebt 2,8 t und verfügt optional über eine Außenbedienung vorne. Eine gefederte Vorderachse ist für alle Typen lieferbar.


In der Standardausrüstung haben die Arion 400 einen offenen Hydraulikkreislauf mit 98 l/min Durchflussmenge. Drei mechanische Steuergeräte sind dann maximal möglich. Die Anschlüsse liegen auf der linken Seite. Optional gibt es einen 110 l/min Load-Sensing-Kreislauf mit bis zu fünf elektronischen Steuergeräten und Power Beyond. Die mechanischen Hebel in der Kabine weichen dann einer Konsole mit zwei Fingertip-Hebeln. Über das CIS-Display kann der Fahrer Menge und Zeit für die Ventile einstellen. Außerdem lässt sich der Joystick mit Steuergeräten belegen, dann ist die komfortable Frontladerbedienung über den Stick möglich. Wer auf die Elektro-Ventile verzichten will, kann alternativ eine Frontladerbedienung mit hydraulischer Vorsteuerung ordern. Auch hier wird der Standard-Stick des Schleppers genutzt, das Unterteil ist ein anderes. Im Ansprechverhalten steht die mechanisch-hydraulische Vorsteuerung der Elektro-Lösung in nichts nach, sie ist vielleicht sogar etwas direkter.


An der Zapfwelle bieten die Arion drei Geschwindigkeiten (540, 540E, 1000). Die Vorwahl läuft komfortabel über Tasten, für Start/Stopp gibt es den üblichen Sicherheitsschalter. Eine Bedienung per Joystick nur über das Vorgewendemanagement oder eine hubhöhenabhängige Automatikfunktion ist möglich. Panoramic- und Hochdach-Kabine sind für alle Typen der 400er-Baureihe verfügbar. Mit der Niedrigkabine rüstet der Hersteller nur die beiden kleinsten Arion aus. Mit 30-Zoll-Bereifung ist der 420 laut Claas dann 2,47 m hoch und passt damit in viele ältere Gebäude. Darunter leidet die Übersicht, gerade beim Frontladereinsatz. Schon ab der halben Hubhöhe wird die Sicht auf das Werkzeug durch die niedrige Dachkante behindert. Es gibt eine durchsichtige Dachluke, der Steg zur Windschutzscheibe ist aber breit. Die Niedrigkabine ist ein Kompromiss, wenn es wirklich nicht anders geht.


Die Standard-Hochdachkabine des 440 passt gut zu einem Schlepper ohne Frontlader. Trotz sechs Pfosten bietet sie auf dem Acker und auf der Straße gute Rundumsicht und ausreichend Platz. Die C-Säulen rückt Claas hinten etwas nach innen, das verbessert die Sicht zu den Seiten. Unpraktisch: Große Fahrer schauen beim Blick über die linke Schulter vor den Motor des Heckscheibenwischers.


Gute Übersicht:

Das Maß der Dinge bei Frontladerarbeiten ist die Panoramic-Kabine. Sie unterscheidet sich von der Hochdach-Kabine durch das Acryl-Dachfenster. Es ist bis auf die Frontscheibe durchgezogen. Die Sicht auf das Werkzeug ist nahezu nahtlos. Die kleine Fuge zwischen den beiden Scheiben stört nicht. Auch große Fahrer müssen sich bei der Frontladerarbeit kaum einmal nach vorne beugen, um das Werkzeug im Blick zu behalten.


Wir haben den Arion 460 zur Strohbergung eingesetzt, unsere Praxistester waren von der Übersicht begeistert. Allerdings lässt sich die Panoramascheibe nicht öffnen, weder die Dachluke noch die Frontscheibe. Wird die Übersicht nach oben nicht benötigt, schützt eine solide Blende vor zu viel Lichteinfall. Schiebt man diese ganz nach vorne, verdeckt sie das Dachfenster komplett. Unsere Erfahrung: Gerade große Fahrer schieben die Blende auch auf dem Acker ein Stück zurück. Die Sicht Richtung Horizont ist besser.


Neben den Kabinenvarianten bietet Claas auch drei unterschiedliche Bedien-konzepte an. Die Standardvariante kommt ohne CIS, das heißt ohne Display in der rechten A-Säule. Vor allem die Getriebefunktionen müssen dann über die kleine Anzeige im Armaturenbrett bedient werden. Mit der CIS-Ausstattung kommt ein einfarbiges Display. Hier lassen sich die Getriebefunktionen komfortabler bedienen. Die dritte Variante, CIS+, bringt ein Farbdisplay und größeren Funktionsumfang. Es zeigt auch die Unterlenkerposition und den Zustand der elektrischen Ventile an. Mit mechanischen Hydraulikventilen fällt ein Teil des Funktionsumfangs weg.


Alle wesentlichen Ausstattungsmerkmale haben wir in der Übersicht zusammengefasst. Das Anforderungsprofil reicht vom reinen Hofschlepper bis zum reinen Ackerschlepper. Bei Frontladereinsatz empfehlen wir immer die Panoramic-Kabine.Frank Berning

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