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Lesezeit: 5 Minuten

Anton Abele hat kleine und hügelige Schläge. Eine Anhängespritze war für ihn kein Thema.


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Mir war direkt klar, dass eine klassische Anhängespritze unter unseren Einsatzbedingungen lediglich die zweitbeste Lösung ist“, erklärt Anton Abele bei unserem Interview. Der Landmaschinenmechaniker-Meister ist verantwortlich für den Ackerbau und Teilhaber bei der Bioenergie und Service Abele GbR. Zum Gesamtbetrieb Bosch GbR auf der Ostalb gehört Jungsauenvermehrung, Ackerbau und Biogas. Abele bewirtschaftet 160 ha eigene Flächen und kommt inklusive Lohneinsatz bzw. der Bewirtschaftungsverträge auf eine Einsatzfläche von 220 ha. Die Struktur hat es in sich: Die Schläge sind im Schnitt 3,8 ha groß, es gibt aber auch nur 0,5 ha große Felder. Das Gelände ist oft stark gewellt, die Flächen teils unregelmäßig geschnitten und beim Lohneinsatz bis zu 14 km weit entfernt. Bis zum Anfang dieses Jahres war Anton Abele in puncto Schlagkraft nicht unbedingt verwöhnt: Er erledigte den kompletten Pflanzenschutz in Getreide und Hackfrüchten mit einer Rau D2 Anbauspritze mit 1000 l und 15 m Arbeitsbreite.


„Wir mussten hier unbedingt investieren – wollten das aber nicht überstürzen.“ Nach intensiver Recherche entschied sich der Praktiker für diese Front-Heck-Kombination: Eine Kuhn Altis 1500 mit 21 m Alu-Gestänge im Heck plus ein passender 1100 l Fronttank mit hydraulischer Pumpe. Komplett gefüllt fasst das System 2700 l, Isobus und automatische Teilbreitenschaltung sind an Bord. Er fährt die Kombination mit einem Fendt 313 Vario: „Sicherlich sind wir so nicht übermotorisiert – aber geringes Gewicht und die kompakten Maße haben mich direkt begeistert. Ich glaube, dass wir bei unserem Gelände deutlich weniger Spurschäden z.B. in Mais haben als mit einer Anhängespritze.“ Bei 200 l/ha Aufwandmenge schafft er mit einer Füllung 13,5 ha. Je nach Gelände fährt er 8 bis 10 km/h schnell. Bei einigen Schlägen reduziert er die Arbeitsbreite auf 15 m, wenn hier auch Gülle mit dem 15 m breiten Schleppschuhverteiler ausgebracht wird.


Schneller Anbau:

Als Anton Abele 2016 vor dem Kauf seine Idee mit Berufskollegen diskutierte, waren diese zunächst eher skeptisch. Auch der Landwirt gibt zu, dass er nach der Unterschrift unter dem Kaufvertrag etwas verunsichert war. Vor allem die eventuell höheren Rüstzeiten werden häufig als Gegenargument aufgeführt. Zu Unrecht, wie Anton Abele mittlerweile festgestellt hat. Neulich ließ er die Stoppuhr beim Anbau mitlaufen.


Nach acht Minuten im normalen Tempo war die Kombination startklar: Zuerst das leichte Kuppeldreieck EasyHitch in den Dreipunkt hängen und auf 30 bis 50 cm an die Spritze heranfahren. Schläuche, Leitung und Gelenkwelle koppeln und dann die Spritze mit dem Schnellkuppler aufnehmen. Der Fronttank hat Rollen und ist ebenfalls schnell angebaut. Anton Abele ist sicher, dass er die vielleicht fünf Minuten mehr Rüstzeit im Vergleich zur Anhängespritze an Vorgewenden und Keilen durch die deutlich höhere Wendigkeit schnell wieder reinfährt.


Und auch bei den Kollegen kommt Abeles Selbstfahrer-Lösung mittlerweile gut an. Er konnte sogar Kunden für den Lohneinsatz dazu gewinnen. Zusätzlicher Pluspunkt: Anton Abele sagt, dass seine Kombination im Vergleich zu einer ähnlich ausgestatteten Anhängespritze mit Deichsellenkung etwa 30% günstiger war.


Der Landwirt hat für die Kombination komplett mit GPS-Teilbreitenschaltung, elektrisch geschalteter Randdüse 33000 € netto bezahlt. Das Terminal und den passenden GPS-Empfänger kaufte er gebraucht im Netz für 1000 €. Für den Hersteller sprach laut Anton Abele außerdem der engagierte Händler und die gute Unterstützung durch den zuständigen Werksvertreter Pflanzenschutz.


Der Fronttank ist bei Abeles Lösung über eine einzelne Leitung mit der Spritze im Heck verbunden. Front- und Hecktank arbeiten getrennt. Auch wenn das etwas anspruchsvoller für den Fahrer ist, sieht Anton Abele mehr Vorteile dieser Lösung: „Ich kann den Fronttank komplett unabhängig fahren, also z.B. eine Mischung zum Behandeln von Gerste mitnehmen und mit der Spritze hinten zuerst den Weizen behandeln oder unterwegs noch schnell einen Schlag düngen.“ Das zahlt sich für ihn vor allem beim Lohneinsatz über größere Distanzen aus. Beim Anmischen muss er natürlich mehr aufpassen als bei einem Zweileitungssystem, bei dem beide Behälter in einem Kreislauf verbunden sind. Er mischt die Brühe zunächst für den Fronttank an und pumpt das Ganze nach vorne. Die hydraulische Pumpe übernimmt das Rühren. Anschließend steht die Mischung für die Spritze im Heck an.


Beim Entleeren kann er unterschiedliche Strategien fahren. Meistens pumpt er regelmäßig Flüssigkeit nach hinten, um die Gewichtsverteilung gleichmäßig zu halten. Überhaupt hat sich der Praktiker viele Gedanken über das Gewicht gemacht. Für ihn war das seitlich über der Spritze geklappte Gestänge der Altis ein wichtiger Kaufgrund: „Ich glaube, dass sich das Gewicht so besser verteilt als bei einem Stahl-Gestänge, das sich hinter die Maschine faltet.“ So ist der Soloeinsatz der Spritze ohne schweren Frontballast kein Problem. Guido Höner

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