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Flexibler Boxer für alle Schläge

Lesezeit: 3 Minuten

Peter Borchert bewirtschaftet zusammen mit seinem Bruder Kai zwei Betriebe – einen in West-Mecklenburg, den anderen in Polen. Und weil sie mit Leib und Seele Ackerbauern sind, haben sie sich aktiv an der Entwicklung des Boxer-Systems von Köckerling beteiligt. Der Boxer hat zwei Behälter (à 1 450 l) und zwei getrennte Dosiereinheiten. Er wird im Schlepperdreipunkt gefahren und ist bei Borcherts mit dem Grubber „Master“ kombiniert. Das System bietet verschiedene Möglichkeiten:


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  • Beide Einheiten dosieren eine oder auch zwei Sorten Dünger und bringen ihn im Schatten der Grubberzinken in den Boden ein (bis hin zur Tiefdüngung). Die Saat läuft im getrennten Arbeitsgang.
  • Ein oder beide Dosiergeräte düngen, hinter dem Grubber ist eine Einzelkorndrille (z. B. Zuckerrüben) angebaut.
  • Eine Einheit dosiert Dünger und fördert ihn zu den Zinken. Die zweite versorgt die Säschiene hinter dem Grubber mit Saatgut (Raps oder Getreidesaat mit Unterfuß- bzw. Tiefdüngung).
  • Beide Einheiten dosieren Saatgut.


Borcherts setzten das System möglichst vielseitig ein:


  • Tiefdüngung zu Raps (1 bis 2 dt/ha ssA/DAP), um die Lockwirkung des Düngers auf die Wurzeln zu nutzen. Dabei können sie flexibel auf den aktuellen Saattermin reagieren: Je früher, desto tiefer wird der Dünger abgelegt. Bei später Saat ziehen die Praktiker einfach einen der zwei Düngerschläuche pro Grubberzinken ab. So bleibt ein Teil des Düngers oben und hilft bei der Jugendentwicklung, der andere übt weiterhin die Lockwirkung auf die Wurzel aus. Bis Anfang September drillen Borcherts den Raps auf 30 cm Abstand, sollte es noch später werden, gehen sie mit der Menge rauf und säen ihn auf 15 cm Getreideabstand (versetzt, sodass je ein Grubberzinken mittig zwischen den Reihen läuft).
  • Zwischenfrucht zu Rüben: Hier arbeiten die Borcherts mit ssA oder DAP. Die Zwischenfrucht wird mit der Säschiene gesät. Die Zwischenfrüchte durchwurzeln intensiver und der Nährstoff steht den Rüben wieder zur Verfügung. Die Trockenstabilität steigt. Vor allem entwickeln sich die Rüben sehr gleichmäßig.
  • Rüben mit Unterfußdünger (v. a. in Polen): Düngergabe aus DAP und Kornkali, 1,7 bis 2 dt/ha in 25 bis 30 cm Tiefe.
  • DAP zu Getreide im Herbst. Auch hier haben Peter und Kai Borchert positive Erfahrungen vor allem auf den schlechter versorgten Böden in Polen gemacht. Der Bestand geht gut entwickelt in den Winter. Vor allem stehen die Nährstoffe zeitig im Frühjahr zur Verfügung, besonders bei Trockenheit.


Wie viele mit Unterfuß- bzw. Tiefdüngererfahrung haben die Gebrüder Borchert keine direkte Ertragssteigerung festgestellt. Allerdings steigt mit dem geschickten Einsatz die Ertragssicherheit. Nach ihren Erfahrungen ist die Dünger­ausnutzung besser, die Aufwandmenge lässt sich reduzieren. Nur um wie viel – da sind sich die Borcherts noch nicht sicher. Zunächst wollen sie zu Raps die Phosphatgabe um 20 bis 30 % und den Stickstoff im Herbst um 30 % zurückfahren.


Ein Nachteil ist die hohe Hinterachslast. Weil in Deutschland Fahrten mit Zwillingsreifen ausscheiden, arbeiten die Ackerbauern bei kritischen Verhältnissen mit teilgefülltem Boxer: „Lieber einmal mehr nachfüllen, als sich später über tiefe Spuren zu ärgern.“

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