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Günstig und gleichmäßig

Lesezeit: 5 Minuten

Zwischenfrüchte spielen beim Greening eine wichtige Rolle. Spezielle Zwischenfruchtstreuer ermöglichen eine kostengünstige Aussaat. Wir fassen zusammen, worauf Sie achten sollten.


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Die einfachsten Geräte zur Zwischenfruchtsaat am Bodenbearbeitungsgerät sind die Einscheibenstreuer. Sie bieten Platz für bis zu 200 l Saatgut. Eine Scheibe wirft das Saatgut zwischen die Werkzeuge oder hinter das Gerät. Ein Elektromotor treibt die Streuscheibe an. Der Anschluss an eine dreipolige Steckdose reicht meist aus. Eine geschwindigkeitsabhängige Dosierung gibt es, wenn überhaupt, nur optional.


Im Gegensatz zum Düngerstreuer ist eine Überlappung zur nächsten Fahrspur eher nachteilig, da das Bodenbearbeitungsgerät bei der Anschlussfahrt die Samen vergräbt. Die fehlende Überlappung geht auf Kosten der Verteilgenauigkeit. Beim Scheibenstreuer lässt sich das Saatgut nicht gezielt vor oder in die Walze dosieren. Manche Praktiker haben dazu Planenkonstruktionen aufgebaut, die die Samen direkt vor die Walze leiten. Besonders stark schwankt die Querverteilung, wenn man Saatgutmischungen streut. Kleine, schwere Samen fliegen dabei weiter als große und leichte Körner. Großer Vorteil der Einscheibenstreuer ist aber der geringe Anschaffungspreis. Diese Geräte gibt es ab 1250 € (alle Preise ohne MwSt.), je nach Steuermodul und Ausstattung.


Pneumatik ist präziser


Von beispielsweise APV gibt es auch Zweischeibenstreuer. Durch die beiden Scheiben ist die Überlappung und damit die Querverteilung gleichmäßiger als bei den Einscheibenstreuern. Aufgrund der insgesamt besseren Basisausstattung kosten diese Streuer aber ungefähr das Zweifache von Streuern mit einer Scheibe. Ein- und Zweischeibenstreuer erreichen beide eine Arbeitsbreite von bis zu 30 m, je nach Bedingungen und Saatgut bzw. Schneckenkorn. Die Arbeitsbreite lässt sich einfach einstellen. Für die Zwischenfruchtsaat ist der Einsatz auf Geräten bis 6 m üblich.


Für das Greening sind Saatgutmischungen vorgeschrieben. Aufgrund der schlechten Querverteilung von Scheibenstreuern haben sich in den letzten Jahren die pneumatischen Sägeräte stark verbreitet. Viele Maschinenhersteller haben mittlerweile ein Gerät im Programm, das sie ab Werk auf ihre Bodenbearbeitungsgeräte aufbauen können. Horsch, Väderstad und Kuhn (SH600) entwickeln eigene Maschinen. Meist kommt dabei die Dosiertechnik der normalen pneumatischen Sämaschinen zum Einsatz, bei Horsch aber ohne separaten Verteilerkopf.


Die folgenden Zwischenfruchtstreuer kommen vom Zulieferer APV:


GreenDrill von Amazone, a-drill von Kverneland, SH von Kuhn, Tegosem von Pöttinger. Bei APV selbst nennen sich die Baureihen PS M1 bzw. PS M2. Diese gibt es mit Behältergrößen von 120 bis 1600 l. Auch Lehner bietet mit dem Vento ein ähnlich gestaltetes Modell mit Behältergrößen von 120 bis 500 l an. Lehner vertreibt die Geräte nur unter eigenem Namen. Bei beiden Systemen dosiert ein Zellenrad das Saatgut direkt in den Luftstrom. Meist ist dieser Luftstrom beim Zellenrad schon auf die Anzahl der Schläuche aufgeteilt. Dadurch sparen sich diese Streuer einen separaten Verteilerkopf. Die Querverteilung profitiert ebenfalls von diesem Prinzip. Mit dem elektrischen Antrieb der Dosierwelle ist eine wegabhängige Dosierung möglich.


Antrieb entscheidet


Die Arbeitsbreite beträgt mit elektrisch angetriebenem Gebläse, je nach Hersteller und Saatgut, bis zu 12 m. Bis ca. 6 m Arbeitsbreite reichen laut Hersteller acht kleine Prallteller, um das Saatgut gleichmäßig zu verteilen. Über 6 m gehen die Hersteller auf 16 Abgänge hoch, teilweise mit einer zweiten Dosierwelle, teilweise aber auch nur mit Y-Verteilern in den Schläuchen.


Möchte man eine große Menge schwerer Saatgüter auf 12 m verteilen, benötigt man meist ein hydraulisch angetriebenes Gebläse. Dafür zahlt man ca. 2000 € Aufpreis. Die Elektrovarianten sind nicht nur kostengünstiger, sondern benötigen auch kein zusätzliches Steuergerät. Für kleine Arbeitsbreiten sind solche Geräte somit ausreichend. Je nach Schlepper muss man ein separates Kabel zur Batterie legen, da der Kabelquerschnitt der normalen dreipoligen Steckdose für die hohe Leistungsaufnahme nicht ausreicht.


Steuerung bringt Komfort


APV bietet eine einfache Steuerung an, mit der man lediglich eine feste Drehzahl für das Gebläse und die Dosierwelle einstellt. Bei der Arbeit muss man für eine gleichmäßige Aussaat die Fahrgeschwindigkeit konstant halten. Besonders bei kupiertem Gelände oder wechselhaften Böden ist das aber oft nicht möglich. Zudem muss der Fahrer bei dieser Steuerung am Vorgewende die Dosierwelle selbst aus- bzw. anschalten. Mit einem 120 l-Behälter kostet ein solcher Streuer ca. 2700 €


In der nächsten Ausbaustufe regelt die Steuerung die Ausbringmenge abhängig von der Geschwindigkeit. Deshalb lässt sich das System auch abdrehen. Ein häufig optionaler Taster dafür außen am Gerät ist komfortabel. Am Vorgewende schaltet das Dosierorgan automatisch ab. Dazu gibt es einen separaten Sensor am Anbaugerät oder ein Adapterkabel für die 7-polige Signalsteckdose des Schleppers. Für eine solche Ausstattung ist ein Aufpreis von ca. 400 € zu zahlen.


Mit der höchsten Ausbaustufe der Steuerung von APV lassen sich auch Abdrehproben abspeichern. Beim Vento von Lehner ist schon in der Grundausstattung eine vergleichbare Steuerung mit allen Funktionen enthalten. Wir empfehlen zumindest eine geschwindigkeitsabhängige Regelung mit Vorgewendeschaltung. Der kleinste Streuer von APV kostet in der höchsten Ausbaustufe knapp 3800 € plus Zubehör. Der Vento von Lehner kostet laut Liste in der vollständigen Ausstattung mit Zubehör ca. 4350 €.


Horsch geht bei der Steuerung noch einen Schritt weiter. Da das Dosierorgan von der Pronto stammt, lässt sich auch die MiniDrill über ein Isobus-Terminal steuern.


Vielseitig einsetzen


Väderstad hat zusätzlich zu seiner pneumatischen BioDrill 360 auch eine mechanische Variante der BioDrill im Programm. Diese starre Kastendrille ist besonders für Maschinen mit einer Breite von 3 m gedacht. Flexibler sind allerdings die pneumatischen Geräte. Mit einem Schnellwechselsystem kann man sie auch auf Grünlandgeräten einsetzen. Zusätzlich sind auch Einsätze an der Drillmaschine möglich, um gleichzeitig Untersaaten auszubringen. Der Vento von Lehner ist zudem für die Ausbringung von Dünger geeignet. APV bietet dazu eine Spezialversion an.


florian.tastowe@topagrar.com

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