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Wir sind unabhängig von den Ölmultis

Lesezeit: 3 Minuten

Den eigenen Kraftstoff produzieren, verfahren und verkaufen diese Vision ist für Josef Koller aus Gersthofen bei Augsburg wahr geworden. Vier Rapspressen laufen auf dem 730-ha-Betrieb und erzeugen jeden Tag 600 Liter Rapsöl. Das Öl wird anschließend durch einen Mehrkammerfilter mit 0,2 bar Druck geleitet und in 1 m3-Containern gelagert. Die Ölausbeute konnte Josef Koller auf 39,5 % steigern, indem er jeweils zwei Pressen übereinander angeordnet hat. Der ausgepresste Rapskuchen gelangt in die zweite Presse und wird nochmals bearbeitet. Der Presskuchen ist so trocken, dass förderfähige Pellets entstehen, erläutert der Landwirt. Diese Pellets vermarktet er für 9,50 bis 10 E/dt an ein Kraftfutterwerk. Gefordert werden 30 % Proteingehalt, 16 % Rohfett und maximal 10 % Wassergehalt. Um die Ölqualität zu garantieren, lässt Josef Koller das Rapsöl zweimal jährlich untersuchen. Eine vollständige Ölanalyse kostet 250 E. Die Kontrolle hält er für unverzichtbar: Nur so können wir den Weihenstephaner Qualitätsstandard und später auch die DIN-Norm einhalten. Etwa 100 000 l Rapsöl verfährt der Betrieb selbst. Anfang des Jahres wurden drei Schlepper umgerüstet. Es handelt sich um Fendt-Schlep-per vom Typ 716, 818 und 924. Koller hat sich für das Eintanksystem entschieden, weil er außer zwei festen Mitarbeitern auch mehrere Aushilfsfahrer beschäftigt. Das Risiko, dass jemand vergisst auf Diesel umzustellen, war ihm zu hoch. Dagegen läuft der Transport-LKW mit dem günstigeren Zweitanksystem. Der LKW wird gleichmäßiger gefahren als ein Schlepper, begründet Josef Koller die Entscheidung. Der Umstieg auf Rapsöl hilft dem Landwirt nicht nur beim Kostensparen: Unsere Hoftankstelle braucht jetzt keiSteckbrief Traktor: Fendt Vario 716, 818 und 924 Umrüstkonzept: Eintank-System Anbieter: Hausmann, Wülfershausen Einsatz: 740 ha Ackerbau Laufzeit nach Umrüstung: fünf Monate Besonderheiten: Eigene Ölgewinnung; Öl wird zweimal jährlich analysiertnen Ölabscheider mehr, was im Zuge von Cross Compliance notwendig gewesen wäre. Auf dem Hof wird nur noch das umweltfreundliche Rapsöl gelagert. Die anderen Fahrzeuge und PKW fahren zur öffentlichen Tankstelle. Dass nicht jeder Betrieb in die Ölgewinnung einsteigen kann, ist für Josef Koller vollkommen klar: Die aufwändige Press- und Filtertechnik lohnt sich erst ab einer bestimmten Größe. Für die vier Pressen hat er zusammen 22 000 E und für den Filter nochmals 8 500 E investiert. Außerdem sind die Investitions- und Laborkosten und der Aufwand für die Vermarktung des Rapskuchens nicht zu unterschätzen. Dazu kommen rund fünf Arbeitsstunden pro Woche, die rund um das Pressen entstehen. Trotzdem will Josef Koller vier weitere Pressen installieren. Rund 60 000 Liter Rapsöl sollen dann an andere Landwirte verkauft werden. Die Investitionskosten wurden so kalkuliert, dass sie bis 2009 bezahlt sind. Dann soll die Steuerbefreiung für Biokraftstoffe auslaufen.

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