Die Dokumentation rückt weiter in den Fokus. Die Maschinen senden bei der Arbeit gewonnene Daten, die dann dokumentiert oder weiterverwendet werden. Hier kommt zur Messe von vielen Anbietern Neues – was nicht immer kompliziert sein muss.
Fliegl und Pöttinger erhalten eine gemeinsame Silbermedaille für den Counter SX. Hierzu wurde die bereits vor zwei Jahren von Fliegl vorgestellte Beacon-Technik erweitert. Das Modul hält durch das Funknetzwerk Sigfox ständig Kontakt mit dem Internet. Sigfox ist ein französisches Unternehmen, das ein eigenes weltweites Netzwerk aufbaut. Vorteil ist u.a. der sehr geringe Energiebedarf der Geräte. So können die Module per Batterie ständig online sein. Neben der GPS-Position erkennt der Counter SX durch seinen 3D-Sensor einfach unterschiedliche Zustände (Arbeit, Transport, Pause). Bei einer Presse kann er Ballenauswurf und Ablageort des Ballens erfassen. Andere Anwendungen des preisgünstigen, vielseitigen Moduls wären u.a. der Diebstahlschutz, das Tracking von Maschinen oder auch eine Temperaturüberwachung.
Datenhoheit:
Der Landwirt soll die Hoheit über seine Daten behalten – das ist der Ansatz des agrirouter von DKE-Data, der ebenfalls Silber erhält. Das Ganze ist eine Gemeinschaftsentwicklung von mehreren Landtechnik-Unternehmen. Die Software des agrirouter stammt von SAP und ver- steht sich als Plattform zum Datenaustausch. Sie verbindet die Maschinen- und Agrar-Software herstellerübergreifend. Das System transportiert Daten, speichert sie aber nicht. Der Nutzer entscheidet, wer mit wem wie lange welche Daten austauscht.Jeder Landwirt hat einen eigenen Account und legt hier Maschinen und zusätzliche Apps an. Wie in einem Modulbaukasten sind auf einer Art Marktplatz Apps von Anbietern gelistet, mit denen sich die Daten weiterverarbeiten lassen.
Kverneland stellt das IsoMatch Farm Centre vor und stiegt damit in den Bereich Farm Management-Software ein. Das System kommuniziert mit den Isobus-Terminals des Herstellers. Arbeitsaufträge lassen sich an die Fahrer verschicken. Es stellt alle Maschinendaten inklusive Fehlermeldungen oder Warnungen in Echtzeit dar. Arbeitsdaten, Fahrtrouten und bearbeitete Flächen werden in Karten hinterlegt, dokumentiert und lassen sich später auswerten.
Ohne Telemetrie:
Farmdok ist eine Agrarsoftware für die mobile Dokumentation landwirtschaftlicher Arbeiten direkt auf dem Feld. Das Ganze läuft per Smartphone und/oder Tablet. Das intelligente Programm soll aktuelle Arbeiten mit hoher Treffergenauigkeit selbst erkennen und Maßnahmen, Mittel, Mengen und Maschinen zu Arbeitsbeginn automatisch vorschlagen. Es erkennt die bearbeitete Fläche (ohne vorher die Feldgrenzen aufzunehmen), unterscheidet Straßenfahrten von Feldarbeiten und kann Fuhren zählen. Neben dem Smartphone oder Tablet benötigt der Landwirt keine zusätzliche Hardware – also auch kein Telemetrie-System. Das System erhält eine Silbermedaille.Interessant für den Datenaustausch ist übrigens auch der Next Wayline Converter. Bisher ist der Austausch von Feldgrenzen und Weglinien zwischen den Lenksystemen verschiedener Hersteller kaum möglich, weil sie unterschiedliche Formate von Geodaten nutzen. Der Converter von FarmFacts (BayWa) und Agco ist webbasiert und wandelt die Daten einer Marke für die andere um. Der Converter soll zur Messe zunächst Fendt-Kunden zur Verfügung stehen.
