Bosch hat sich gegen eine eigene Produktion von Batteriezellen und damit gegen die wohl größte Investition der Firmengeschichte entschieden. "Für Neueinsteiger sind die Rahmenbedingungen am Markt mehr als herausfordernd", sagte der Chef der Bosch-Autosparte Mobility Solutions, Rolf Bulander, nach SWR-Angaben. Die Investition von mindestens 20 Mrd. Euro sei ein zu hohes Risiko gewesen.
Der Stuttgarter Automobilzulieferer will auch ohne eigene Produktion in der Elektromobilität bis 2020 führend werden, heißt es. Die Zelle sei die einzige Komponente von Elektroauto-Systemen, die dem Unternehmen fehle. "Wir müssen die Zelle technisch verstehen, wir müssen sie nicht fertigen", hieß es. Batteriezellen seien auch langfristig ein standardisiertes Massenprodukt, das weiterhin zugekauft werden könne. Der Markt könnte damit weiter in der Hand der Zellproduzenten aus Südkorea und Japan bleiben - also Samsung SDI, LG Chem, Sanyo, SK Innovation oder Panasonic.
Laut SWR hatte die Branche die Entscheidung mit Spannung erwartet. Enttäuscht worden seien nun alle Befürworter einer Zellfertigung von Autobauern oder Zulieferern in Europa. EU-Kommission und Bundesregierung, Gewerkschaften und Betriebsräte der Auto- und Chemieindustrie würden für Zellen „made in Germany“ oder zumindest Europe werben.