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CCI-Joystick A3: Hebel mit Touch

Eine interessante Idee: Im Joystick ist ein Touch-Display integriert, das jeweils die Schaltsymbole der aktuell angehängten Maschine zeigt. Wir haben den Prototypen des CCI-Joysticks A3 in der Praxis getestet.

Lesezeit: 6 Minuten

Egal ob Tasten auf dem Fahrhebel des Traktors oder zusätzlicher Joystick: Das freie Belegen von Funktionstasten ist ein wichtiger Komfortvorteil beim Isobus. Doch: Wechseln die Fahrer häufiger oder ist man mit unterschiedlichen Geräten unterwegs, vergisst man schnell, welche Funktion auf welcher F-Taste liegt. Praktiker helfen sich, indem sie die Belegung auf einem Blatt notieren, das sie dann an die Scheibe kleben. Irgendwie komisch – je digitaler, desto mehr hängen in der Kabine.

Symbole auf dem Hebel

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Als das CCI zur letzten Agritechnica einen Joystick mit integriertem Display vorgestellt hat, fanden wir die Idee sofort gut. Der Anstoß dazu kommt ursprünglich vom CCI-Mitglied und Düngerstreuer-Spezialisten Rauch.

Auf dem kleinen Touchdisplay erscheinen nach dem Einstöpseln an die AUX-N-Schnittstelle die passenden Symbole für die Gerätebedienung. Der Fahrer erkennt so immer, welche Funktion er hier hinterlegt hat. Nach den sehr positiven Reaktionen auf der Messe haben sich die Techniker entschieden, den Hebel A3 weiterzuentwickeln. Wir sind an dem Thema drangeblieben und konnten exklusiv im Oktober einen Prototypen zusammen mit einem Fendt 720 Vario plus Lemken Anbauspritze Sirus 12-1900 mit Fronttank testen.

Joysticks über den AUX-N-Anschluss sind vor allem bei Anbaugeräten beliebt, bei denen es darauf ankommt, häufig Funktionen zu bedienen und viele Einstellungen anzupassen. Dabei geht es u.a. um Spritzen, Düngerstreuer, Ladewagen oder einige Säkombinationen. Weil aber immer mehr Schlepperhersteller ihre Traktoren mit belegbaren F-Tasten ausstatten, ist die CCI-Idee auch in diesem Bereich spannend.

Das zentrale Display des A3 misst 5,4x7,1 cm bzw. diagonal 3,5 Zoll. Es handelt sich um ein robustes Bauteil aus der Industrie – Ziel der CCI-Techniker ist, beim fertigen Joystick die Schutzklasse IP65 zu erreichen. Damit wäre der A3 gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Durch seine Gewindehülse an der Unterseite lässt sich der Hebel einfach montieren. Bei unserer Testfahrt saß er besonders griffgünstig am Handyhalter, seitlich an der Armlehne des Fendts.

Die Funktionssymbole erhält das Hebel-Display – genau wie das Isobus-Bedienterminal – vom Jobrechner des Anbaugeräts. Das heißt, eine Spritze lädt die Icons für das Gestänge und die Düsenfunktionen hoch, ein Ladewagen die Zeichen für Pickup und Schneidwerk.

Weil es bisher aber noch keine Joysticks mit Display gibt, ist das nicht in der Norm vorgesehen. Bisher sendet der Jobrechner diese Daten nur an das Terminal. Das Ganze lässt sich erst nach einem Update durch den Gerätehersteller umsetzen. Die CCI-Ingenieure sind sich aber sicher, dass das kein Problem sein wird, die Gerätehersteller haben das jedenfalls signalisiert. Solange der A3 keine Icons empfängt, erscheinen auf seinem Display einfache Schaltflächen, gekennzeichnet mit F1 usw.

Jeder, der schon mal während der Fahrt auf dem Acker eine WhatsApp-Nachricht geschrieben hat, weiß wie mühsam es ist, auf einem Touch-Display die richtigen Schaltfelder anzutippen. Beim Hebel A3 hilft ein Gitter, die Tasten richtig zu treffen. Das Gitter dient gleichzeitig als Daumenauflage. Bei unserem Test ging das wirklich gut und sicher. Der Daumen „liegt“ vor der Funktion auf dem Gitter, sobald man schalten möchte, drückt man etwas tiefer.

Der Clou

Die Gitter lassen sich ohne Werkzeug wechseln. Zwei Nasen und ein Magnet fixieren sie sicher auf dem Display. Ein Gitter soll nur so viele Felder haben, wie wirklich für die Funktionen des Geräts notwendig sind. Über eine Reihe kleiner Magnete im Gitter erkennt der A3 automatisch, welches Gitter gerade montiert ist und passt die Einteilung des kleinen Touchscreens darauf an. Derzeit gibt es vier unterschiedliche Gitter mit acht bis zwölf Tasten/Funktionen. Die Konstrukteure denken aktuell noch darüber nach, wie sie die Gitter, die nicht im Einsatz sind, möglichst praktisch in der Schlepperkabine parken. Ein weiter Vorteil der mobilen Gitter: Sie lassen sich auch zum Reinigen des Displays einfach abnehmen.

Zusätzlich hat der A3 auf seiner Rückseite eine Taste, mit der man durch die drei Schaltebenen des Sticks springen kann. Mit dem entsprechenden Gitter lassen sich so bis zu 36 Funktionen recht übersichtlich unterbringen. Um das Ganze übersichtlicher zu machen, kann man die Zahl der Ebenen auch reduzieren.

Blaue Leuchtbalken zeigen dem Fahrer, in welcher Ebene er gerade unterwegs ist. Die wichtigste Funktionstaste, z.B. „Spritze an/aus“, lässt sich auch auf jeder Ebene wiederholen.

Wie merkt der Fahrer, ob er die Funktion geschaltet hat? Der A3 bietet hierzu ein dreifaches Feedback: Die Farbe der Fläche ändert sich. Es gibt einen deutlichen Piepton und der Handgriff vibriert kurz. Zusammen ist das gut aufeinander abgestimmt. In den Benutzereinstellungen des fertigen A3 kann der Fahrer später auswählen, ob der Hebel piept und/oder vibrieren soll. Derzeit arbeiten die Entwickler noch an einem etwas stärkeren Vibrations-Signal.

Bei unserer morgendlichen Testfahrt stand die helle Sonne noch niedrig. Trotz des grellen Lichts ließen sich die Symbole gut erkennen. Künftig erhält der A3 noch einen Sensor, der die Helligkeit des Displays an die Lichtverhältnisse automatisch anpasst – auch damit es bei Dunkelheit nicht zu hell leuchtet.

Bessere Form

Mit kleineren Händen muss man teils umgreifen, um den Displaybereich oben rechts zu erreichen. In Zusammenarbeit mit einem Ergonomieexperten wollen die Techniker die Form deshalb noch optimieren. Derzeit sind Display und Griff noch recht gerade. Das fertige Modell soll mehr der natürlichen Handhaltung folgen. Mit einer größeren, höhenverstellbaren Auflage kann der Fahrer den Hebel auf seine Handgröße einstellen. Dazu gehört auch, dass die Shifttaste künftig mittig auf der Rückseite des Hebels sitzt und nicht mehr oben, wie aktuell.

Bei unserem Test war der A3 mit dem CCI 1200-Terminal gekoppelt. Darüber ließen sich die Funktionen recht einfach auf den A3 legen. Dazu hat der Fahrer drei Möglichkeiten: Er drückt im Einstellmodus eine Taste auf dem A3 und weist am Terminal eine Funktion zu. Er stellt direkt am Terminal eine Funktion ein. Oder der Jobrechner sendet die vorprogrammierte bzw. letzte vom Bediener gespeicherte Belegung an den A3.

Unter dem Strich finden wir, dass den CCI-Leuten eine tolle Lösung gelungen ist. Preislich soll sich der Hebel auf dem Niveau anderer AUX-N-Hebel liegen. Zumindest rechnet der Anbieter damit, ohne deutlichen Kostensprung auszukommen. Dann dürfte sich der Preis im Bereich zwischen 700 und 900 € bewegen. Je mehr davon in Betrieb gehen, desto günstiger wird der Preis sein.

Vielleicht – wer weiß – gibt es künftig Minidisplays auf allen programmierbaren Tasten im Traktor, die die aktuelle Funktion klar anzeigen. Wenn dann überhaupt noch ein Fahrer an Bord ist…

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