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Elektroherbizid: Strom eliminiert Unkraut

Mit Strom kann man neuerdings auch unerwünschte Pflanzen im Acker, an Wegränder oder Garten­anlagen abtöten. Die Kollegen des Schweizer Agrar-Magazins LANDfreund haben sich das Gerät angesehen, ein Video finden Sie bei instagram.com/topagrar, gepostet am 12. Juni 2017.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Strom kann man neuerdings auch unerwünschte Pflanzen im Acker, an Wegränder oder Garten­anlagen abtöten. Bruno Oehrli vom Schweizer Agrar-Magazins LANDfreund hat sich das Gerät angesehen, ein Video finden Sie bei instagram.com/topagrar, gepostet am 12. Juni 2017.


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Die Unkrautbekämpfung mit Strom ist in Brasilien seit rund 10 Jahren bekannt. Die elektrischen Geräte helfen dort auf FSC-Zertifizierten Holzplantagen, unerwünschte Pflanzen in Schach zu halten. Dort kommt die Technik auch in Parkanlagen und Straßenrändern zum Einsatz, wo Herbizide verboten sind.


Erstmals laufen nun die Geräte versuchsweise in Europa und der Schweiz. Da die Europäischen Böden mehr Humus haben und damit den Strom gegenüber den Südamerikanischen Böden weniger gut leiten, braucht es einige Anpassungen am Gerät.


Die Firma zasso GmbH mit Sitz in Aachen (D) ist auf die systemisch wirkende, strombasierte Technologie zur Unkrautbekämpfung spezialisiert und präsentierte kürzlich die Maschine im Feld. Durch die elektrophysikalische Methode zerstört das Gerät nicht nur oberirdische Pflanzenteile, sondern bringt auch Wurzeln zum Absterben. Dies soll den Wiederaustrieb verhindern, chemische Rückstände in Gewässern vermeiden und Bodenerosion stoppen.


Das System ist laut dem Anbieter eine Alternative zu Herbiziden und eigne sich insbesondere gegen resistente Unkräuter. Der Traktor treibt mechanisch einen Stromgenerator an. In einem speziellen Prozess wird der Strom in hochfrequente Hochspannung mit 15000 Hertz und 5000 bis 15000 Volt transformiert.



Geschlossener Stromkreis


Der Strom fließt vom Generator zu den Applikatoren. Diese sind beweglich und gleiten frei über die Bodenoberfläche. Sobald eine Grünpflanze in Berührung kommt, fliesst der Strom durch die Blätter in den Boden durch die Wurzel. Durch den Widerstand entsteht grosse Hitze, was die Pflanzenzellen und das Chlorophyll zerstört.


Pro Pflanze werden je nach Grösse zwischen 100 und 1000 Joule benötigt, um die wasserleitenden Zellen soweit zu zerstören, dass diese je nach Wetter nach wenigen Stunden austrocknet. Der Strom fließt anschließend durch den Boden durch die hinteren Applikatoren wieder zurück zum Generator. Damit ist der Stromkreislauf geschlossen.


Die Fahrgeschwindigkeit hängt von der Pflanzendichte, der Arbeitsbreite und der elektrischen Leistung des Systems ab. Die Traktoren in Brasilien fuhren bisher mit 3 km/h. In Europa sind höhere Geschwindigkeiten geplant. Der Boden ist wie ein großer Leitungsquerschnitt, daher sollten die Bodenlebewesen nichts vom Stromfluss merken. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau Fibl führt mit der Maschine in diesem Jahr Feldversuche durch. Diese sollen unter anderem das Verhalten der Bodenlebewesen beim Einsatz mit dem elektrisch betriebenen Gerät klären. Laut zasso GmbH seien aber die Hochfrequenz und die bloß durchschnittlich 2–3 Ampère keine Gefahr für die Menschen und Tiere. Die neuartige Technologie eigne sich je nach Bauweise für Flächenbehandlungen oder in Reihenkulturen.

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