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Fahrbericht: Case Farmall 115 U

Case IH bewirbt die Traktoren der Serie Farmall U als vielseitige Helfer für harte Einsätze rund ums Jahr. top agrar nahm den Farmall 115 U für einen Fahr­bericht unter die Lupe.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Farmall hat bei Case IH eine lange Tradition. Seit 1923 werden Traktoren mit dieser Bezeichnung gebaut. Sie waren schon immer wendig und leicht. In diese Fussstapfen soll der neue Farmall U treten. Er wurde als Frontladertraktor mit speziellem Augenmerk auf Betriebe mit Tierhaltung konzipiert. top agrar Österreich hat das Spitzenmodell der Serie, den Farmall 115 U, Probe gefahren. Auf dem Traktor war ein Case IH Frontlader LRZ 120 montiert.


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Zuerst zu den harten Fakten: Der Case IH Farmall 115 U wird von einem 4-Zylinder Turbodiesel von FPT angetrieben. Er entspricht der Abgasnorm III B und hat eine Nennleistung von 114 PS. Ausgerüstet war unsere Maschine mit drei mechanischen Hydraulikventilen im Heck und zwei elektrischen im Zwischenachsbereich.


Zu wenig Lastschaltgänge


Das Getriebe verfügt über vier Gänge in drei Gruppen und hat zwei Lastschaltstufen. Im schweren Transporteinsatz hätten wir uns manchmal gerne mehr Lastschaltstufen gewünscht. Auch bei der Arbeit mit der Kurzscheibenegge vermissten wir mehr unter Last zu schaltende Gänge im Hauptarbeitsbereich. Hier würde der Farmall U Pro mehr bieten.


Dafür schätzten wir den Kupplungsknopf am Schalthebel. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, geht die Arbeit leicht von der Hand.


Der Farmall 115 U ist beeindruckend wendig. Das hat uns nicht nur bei Frontladerarbeiten gefallen. Er verdankt das seinem großen Lenkeinschlag und kurzen Radstand. Auch die einstellbare Aggressivität des Powershuttles für die Wendeschaltung ist eine feine Sache.


Das Heckhubwerk mit elektronischer Regelung hebt eine 3 m Kreiselegge problemlos aus. Mit der Scheibenegge gleicher Breite wurde es deutlich schwieriger. Die Seitenstreben an den Unterlenkern haben uns dafür überzeugt. Sie können, dank mehrerer Löcher im Bolzen und im Rohr, in vielen verschiedenen Positionen arretiert werden, ohne dass man an ihnen drehen muss. Das kann unter staubigen Bedingungen manchen Ärger mit blockierten Gewinden verhindern.


Das Heck ist aufgeräumt und die mechanischen Hydraulikventile mit Mengenregelung sind sauber verbaut. Die Außenbedienung von Zapfwelle und Heckkraftheber an beiden Kotflügeln hat uns ebenfalls gut gefallen. Man kann die Zapfwelle nicht nur aus-, sondern auch einschalten.


Großzügige Kabine


Sofort aufgefallen ist uns die komfortable Kabine. Über 5 m² Scheibenfläche sorgen für eine gute Rundumsicht. Sei es vorne an der Fronthydraulik oder hinten am Zugmaul – man hat immer alles im Blick. Das hat uns besonders im Frontladerbetrieb gut gefallen. Auch das breite Dachfenster war eine echte Bereicherung bei Frontladerarbeiten. So hat der Fahrer die Last sogar im oberen Hubbereich voll im Blick.


Verbesserungswürdig ist jedoch der Sonnenschutz für die Dachluke und die Frontscheibe. Er ist umständlich in der Handhabung und bezüglich seiner Haltbarkeit haben wir einige Bedenken.


Viel besser gefallen hat uns die Lenkradverstellung per Fusspedal. Ein kleiner Knopf zwischen Kupplungs- und Bremspedal wird durchgetreten und schon kann das Lenkrad stufenlos in die richtige Position geschwenkt werden. In der Höhe ist es ebenfalls einstellbar.


Die großräumige Kabine ist zwar schlicht, aber sehr ergonomisch gestaltet. Die glatte Kunststoffverkleidung ist einfach zu reinigen. Einige Ablagefächer gibt es auch, allerdings ist keines davon mit einer Abdeckung versehen. Ein Getränkehalter für eine große Flasche ist gleich links neben dem Fahrersitz angebracht. Rechts findet sich eine praktische Halterung für das Smartphone. Der gepolsterte Beifahrersitz wird seinem Namen gerecht und hat einen Sicherheitsgurt. Damit er das Einsteigen nicht behindert, klappt er durch eine Feder automatisch hoch. Der Beifahrer hat, im Verhältnis zu den Abmessungen des Traktors, ordentlich Beinfreiheit.


Einfache Bedienung


Auf dem übersichtlichen Armaturenbrett sind alle wichtigen Funktionsanzeigen zu finden. Neben den üblichen Kontrollleuchten werden Motordrehzahl, Wassertemperatur und der Füllstand im Dieseltank analog angezeigt. Ein Digitaldisplay gibt unter anderem Auskunft über Zapfwellendrehzahl, Fahrgeschwindigkeit und Betriebsstunden.


Auf der rechten Seite der Kabine sind alle wichtigen Bedienelemente untergebracht. Sie sind ihrer Funktion entsprechend eingefärbt. Das hilft Verwechslungen zu vermeiden. Überhaupt ist der Traktor sehr einfach zu bedienen. Man findet sich auch ohne Einführung schnell zurecht. Mit der Leistung der Klimaanlage waren wir durchweg zufrieden – auch an sehr warmen Tagen mussten wir trotz der großen Glasfläche nicht übermässig schwitzen. Die Schalter für die Lichtanlage sind in der B-Säule zu finden. Man kann die hinteren Arbeitsscheinwerfer nicht einschalten, ohne dass die vorderen eingeschaltet sind. Das hat uns aber nie gestört.


Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet. Man findet sich sofort zurecht.


Praktische Extras


Positiv sind uns auch die zweistufigen Zylinder der Heckscheibe in Erinnerung geblieben. Nach dem Öffnen der Verriegelung schwenkt die Scheibe nur etwa 40 cm nach hinten. Erst wenn man stärker drückt, öffnet sie sich bis ganz nach oben. Diese Funktion kann manchen Glasbruch verhindern. 


Links am Aufstieg ist eine praktische Werkzeugbox untergebracht. Sie erfüllt ihren Zweck und bietet genug Platz für ein paar Ersatzkugeln und das nötigste Werkzeug.


Der am Testtraktor angebaute original Case IH-Frontlader wird bei Stoll gefertigt. Er lässt sich sehr einfach an- und abbauen. Die robuste Ausführung  hat uns positiv beeindruckt.


Wir haben den Farmall 115 U auch bei verschiedenen Arbeiten im Forst, z. B. beim Beladen eines Rückewagens, getestet.

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