Biobauer Julian Pfaffenwimmer aus Österreich hat eine Aussaatechnik mit Fronttank zur Zwischenfruchtsaat selbst entwickelt. Mit dem Eigenbau ist er nun deutlich schlagkräftiger.
Als Bioackerbauer mit insgesamt 80 ha Anbaufläche setzt Julian Pfaffenwimmer verstärkt auf den Anbau von Zwischenfrüchten.
Die Zeitfenster für die Aussaat der Gründüngung sind begrenzt. Deshalb hat der junge Landwirt aus Dietach im Bezirk Steyr-Land (Österreich) zusammen mit Vater Bernhard eine eigene Aussaatechnik mit einem Fronttank für das Saatgut und individuell auf die Nachlaufgeräte angepasste Verteiler zusammengebaut. Diese Technik ist seit zwei Jahren bei ihm im Einsatz.
Drei Gründe für den Eigenbau
„Für mich waren die höhere Flächenleistung, der vielseitige Einsatz für verschiedene Anbaugeräte sowie die bessere Gewichtsverteilung auf der Zugmaschine die wesentlichen Gründe für den Eigenbau meiner Zwischenfrucht- Aussaattechnik“, erklärt Pfaffenwimmer. „Durch den Frontanbau erspare ich mir das Zusatzgewicht am Traktor. Außerdem kann ich damit Untersaaten anlegen und vorm Anbau auch Dünger ausbringen.“
Ölmotor statt Zapfwelle
Wie sieht die Selbstbaulösung aus? Pfaffenwimmer hat den Vorratsbehälter einer alten Lely Polymat zu einem Tank für die Frontanhängung umgebaut. Dafür hat er den Rahmen des alten Behälters abgeschnitten und einen neuen für die Dreipunktanhängung angeschweißt.
Über ein Schlauchrohr wird das Saatgut von dort seitlich am Traktor vorbei nach hinten zum Anbaugerät gefördert. Das Saatgut wird am jeweiligen Anbaugerät mittels Verteilerkopf auf die Säelemente oder Prallteller (je nach Anbaugerät) verteilt.
Ein Spornrad dosiert die Saatgutmenge. Das Saatgut wird mittels Gebläse über das Rohr zum Anbaugerät gefördert. Den Antrieb hat Pfaffenwimmer von Zapfwelle auf einen Ölmotor von der Fa. Altmann in Wiener Neustadt umgebaut. Der Ölmotor rennt bis zu 4000 U/min, die Leistung beträgt bis zu 35 l/in Hydrauliköl. Beim ursprünglichen Behälter hat der Biobauer den innenliegenden Verteiler rausgeschnitten und diesen durch PVC-Rohre ersetzt. Seitlich am Traktor hat er zudem ein weiteres PVC-Rohr montiert.
Sein erstes für diese Ausbringtechnik verwendete Anbaugerät, eine „Vibrostar“ Saatbettkombination von Einböck, bestückte Pfaffenwimmer mit einem Verteilerkopf und Schläuchen, über die das Saatgut zwischen den beiden Nachlaufwalzen in den Boden fällt.
Insgesamt gehen hier 24 Schläuche mit Auslässen vom Verteilerkopf weg. „Die Schlauchlänge dafür darf man nicht unterschätzen“, so der Landwirt. Für den Anbau am Vibrostar hat er insgesamt 40 m Schlauch verbaut. Inzwischen hat er bereits zwei weitere Verteiler gebaut. Einen davon hat er auf eine Bomford Dynadrive, einer bodengetriebenen Fräse, aufgebaut. Hier fällt das Saatgut aus den Verteilerrohren aus zwölf Schläuchen zwischen die Walze und wird so direkt eingearbeitet. „Dieses Verfahren wende ich in der Regel zur Aussaat von Begrünungen nach Mais vor Ackerbohnen oder Kartoffeln an“, so Pfaffenwimmer. Einen weiteren Verteiler will der Biobauer noch auf einen Dammpflug montieren.
Die Erfahrungen mit der selbst gebauten Technik bezeichnet Pfaffenwimmer als weitgehend sehr zufriedenstellend. „Ich erziele damit eine hohe Schlagkraft. Das ist das wichtigste für mich“, so der Landwirt. „Ich säe mit dieser Technik im Schnitt locker 2 bis 2,5ha pro Stunde.“
Rund 5000 € investiert
Einzig beim Anfahren vom Vorgewende brauche der Fronttank immer eine kurze Anlaufzeit, bis er richtig arbeitet. „Dadurch bringe ich auf manchen Teilen mehr Saatgut aus als auf anderen.“ Zudem komme es auch immer wieder zu Überlappungen. Pfaffenwimmer: „Um das zu vermeiden, müsste ich einen Spuranreißer oder aber GPS einsetzen.“
Zu den Kosten merkt Pfaffenwimmer schließlich noch an, dass man eine gebrauchte Sämaschine wie seine zwischen 2000 und 4000 € im Internet findet. Der Ölmotor kostete rund 1000 €. Die sonstigen Kosten für Schläuche, Eisen- und Metallteile etc. beziffert der Landwirt auf ca. 500 €.
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Als Bioackerbauer mit insgesamt 80 ha Anbaufläche setzt Julian Pfaffenwimmer verstärkt auf den Anbau von Zwischenfrüchten.
Die Zeitfenster für die Aussaat der Gründüngung sind begrenzt. Deshalb hat der junge Landwirt aus Dietach im Bezirk Steyr-Land (Österreich) zusammen mit Vater Bernhard eine eigene Aussaatechnik mit einem Fronttank für das Saatgut und individuell auf die Nachlaufgeräte angepasste Verteiler zusammengebaut. Diese Technik ist seit zwei Jahren bei ihm im Einsatz.
Drei Gründe für den Eigenbau
„Für mich waren die höhere Flächenleistung, der vielseitige Einsatz für verschiedene Anbaugeräte sowie die bessere Gewichtsverteilung auf der Zugmaschine die wesentlichen Gründe für den Eigenbau meiner Zwischenfrucht- Aussaattechnik“, erklärt Pfaffenwimmer. „Durch den Frontanbau erspare ich mir das Zusatzgewicht am Traktor. Außerdem kann ich damit Untersaaten anlegen und vorm Anbau auch Dünger ausbringen.“
Ölmotor statt Zapfwelle
Wie sieht die Selbstbaulösung aus? Pfaffenwimmer hat den Vorratsbehälter einer alten Lely Polymat zu einem Tank für die Frontanhängung umgebaut. Dafür hat er den Rahmen des alten Behälters abgeschnitten und einen neuen für die Dreipunktanhängung angeschweißt.
Über ein Schlauchrohr wird das Saatgut von dort seitlich am Traktor vorbei nach hinten zum Anbaugerät gefördert. Das Saatgut wird am jeweiligen Anbaugerät mittels Verteilerkopf auf die Säelemente oder Prallteller (je nach Anbaugerät) verteilt.
Ein Spornrad dosiert die Saatgutmenge. Das Saatgut wird mittels Gebläse über das Rohr zum Anbaugerät gefördert. Den Antrieb hat Pfaffenwimmer von Zapfwelle auf einen Ölmotor von der Fa. Altmann in Wiener Neustadt umgebaut. Der Ölmotor rennt bis zu 4000 U/min, die Leistung beträgt bis zu 35 l/in Hydrauliköl. Beim ursprünglichen Behälter hat der Biobauer den innenliegenden Verteiler rausgeschnitten und diesen durch PVC-Rohre ersetzt. Seitlich am Traktor hat er zudem ein weiteres PVC-Rohr montiert.
Sein erstes für diese Ausbringtechnik verwendete Anbaugerät, eine „Vibrostar“ Saatbettkombination von Einböck, bestückte Pfaffenwimmer mit einem Verteilerkopf und Schläuchen, über die das Saatgut zwischen den beiden Nachlaufwalzen in den Boden fällt.
Insgesamt gehen hier 24 Schläuche mit Auslässen vom Verteilerkopf weg. „Die Schlauchlänge dafür darf man nicht unterschätzen“, so der Landwirt. Für den Anbau am Vibrostar hat er insgesamt 40 m Schlauch verbaut. Inzwischen hat er bereits zwei weitere Verteiler gebaut. Einen davon hat er auf eine Bomford Dynadrive, einer bodengetriebenen Fräse, aufgebaut. Hier fällt das Saatgut aus den Verteilerrohren aus zwölf Schläuchen zwischen die Walze und wird so direkt eingearbeitet. „Dieses Verfahren wende ich in der Regel zur Aussaat von Begrünungen nach Mais vor Ackerbohnen oder Kartoffeln an“, so Pfaffenwimmer. Einen weiteren Verteiler will der Biobauer noch auf einen Dammpflug montieren.
Die Erfahrungen mit der selbst gebauten Technik bezeichnet Pfaffenwimmer als weitgehend sehr zufriedenstellend. „Ich erziele damit eine hohe Schlagkraft. Das ist das wichtigste für mich“, so der Landwirt. „Ich säe mit dieser Technik im Schnitt locker 2 bis 2,5ha pro Stunde.“
Rund 5000 € investiert
Einzig beim Anfahren vom Vorgewende brauche der Fronttank immer eine kurze Anlaufzeit, bis er richtig arbeitet. „Dadurch bringe ich auf manchen Teilen mehr Saatgut aus als auf anderen.“ Zudem komme es auch immer wieder zu Überlappungen. Pfaffenwimmer: „Um das zu vermeiden, müsste ich einen Spuranreißer oder aber GPS einsetzen.“
Zu den Kosten merkt Pfaffenwimmer schließlich noch an, dass man eine gebrauchte Sämaschine wie seine zwischen 2000 und 4000 € im Internet findet. Der Ölmotor kostete rund 1000 €. Die sonstigen Kosten für Schläuche, Eisen- und Metallteile etc. beziffert der Landwirt auf ca. 500 €.