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Silotunnel presst Futter unter die Folie

Alternativen zu Fahrsilos sind gefragter denn je: Einige Betriebsleiter erreichen den nötigen Vorschub nicht und wollen so Nacherwärmung und Schimmelbildung vermeiden. Andere benötigen für die Lagerung von zusätzlichen Futtermitteln kurzfristig und flexibel Siloraum. Die schärferen Anforderungen an den Bau von Fahrsilos tun ihr Übriges.

Lesezeit: 3 Minuten

Alternativen zu Fahrsilos sind gefragter denn je: Einige Betriebsleiter erreichen den nötigen Vorschub nicht und wollen so Nacherwärmung und Schimmelbildung vermeiden. Andere benötigen für die Lagerung von zusätzlichen Futtermitteln kurzfristig und flexibel Siloraum. Die schärferen Anforderungen an den Bau von Fahrsilos tun ihr Übriges.


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Siloschlauch „unten ohne“


Ein neues Verfahren für die Silierung von Futtermitteln kommt seit kurzem von der Fa. Alka aus Österreich. Die Maschine Silospeed arbeitet ähnlich wie eine Siloschlauchpresse: Das Siliergut wird in den Aufnahmebunker gekippt. Das Verteilen, Verdichten und Abdecken des Futters wird in einem Arbeitsgang erledigt. Dabei fährt die Maschine vor und hinterlässt einen Futterschlauch.

 

Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zur Schlauchsilierung: Das Material wird nicht gegen eine 220 μm starke, geschlossene Folie gedrückt, sondern in einem Presstunnel aus Metall verdichtet („Silotunnel“). Das soll die Verdichtung verbessern. Erst danach wird über das gepresste Siliergut eine dünnere (180 μm) Folie eingeschlagen. Der vorgeformte Strang liegt auf beiden Seiten nur 30 bis 40 cm auf der Folie auf und hält diese fest. Er ist somit unten offen, was die Folienkosten um etwa ein Drittel senken soll.

 

Aktuell gibt es drei Modelle mit unterschiedlichen Leistungen und Tunneldurchmessern. Die Breite des Futterstrangs variiert dabei von 2,80 bis 4,00 m, die Höhe von 1,80 bis 2,00 m. Die Länge des Silos ist jeweils variabel. Die Kosten für das Verpressen des Siliergutes liegen inkl. Materialkosten bei 3 bis 4 €/m3 bzw. 12 bis 15 €/t Trockenmasse.


Erste Messergebnisse


Doch was leistet der Silotunnel in der Praxis? Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat die Maschine im vergangenen Jahr bei Gras-, Pressschnitzel- und Luzernensilage beurteilt. An allen Silos wurde an definierten Stellen die Temperatur gemessen und die Dichte bestimmt.

 

Ergebnis: Keine Silage hatte Probleme mit Nacherwärmung. Und alle Silagen wiesen sehr hohe Dichtewerte auf. Zum Teil betrug die Verdichtung über 250 kg TM/m3, was sonst nur in Fahrsilos erreicht wird.

 

Bei der Silierung der Luzerne wurden weitere Kennwerte ermittelt. Mit der durchschnittlichen Anfuhrleistung von 32 t Frischmasse (FM)/h war die Maschine sichtlich unterfordert. Selbst bei 67 t FM/h war sie noch nicht ausgelastet. Um die vom Hersteller angegebene Maximalleistung von 10 m3/min (vor der Verdichtung, ca. 250 t FM/h) zu erreichen, müssen großvolumige Abschiebewagen eingesetzt werden. Wichtig ist aber auch, dass die Befüllung gleichmäßig erfolgt. Nur so ist eine optimale Verdichtung möglich, ansonsten kann die Pressdichte stark streuen.

 

Aufgrund der hohen Pressleistung des Rotors tritt verstärkt Gärsaft auf. Daher ist als Untergrund eine dichte Bodenplatte erforderlich. Diese verhindert auch das Eindringen von Sauerstoff und erleichtert eine saubere Entnahme. Die Sickersäfte müssen aufgefangen werden können.


Entnahme ist problemlos


Wie beim Siloschlauch sollten direkt nach dem Silieren von Gras Abschnürungen im Abstand von einigen Metern angebracht werden. Sie vermindern das Eindringen von Luft nach dem Öffnen. Sinnvollerweise sollte auch direkt ein Vogelschutznetz übergezogen werden. Für die Entnahme scheinen alle gängigen Systeme geeignet zu sein. Eine glatte Oberfläche ist bei Grassilagen aber auch mit Blockschneidern oder Fräsen nicht möglich. Denn die vom Pressrotor gebildeten Schollen sind – anders als beim Fahrsilo – vertikal geschichtet und neigen damit zum „Herauskippen“. Deshalb sollte ausreichend Platz um den Anschnitt sein, um das Zusammenschieben von Futterresten zu erleichtern. Probleme mit Nacherwärmung sind dabei in Grub nicht entstanden. (ad)


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