Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Aus dem Heft

1. Boden

Lesezeit: 5 Minuten

Voraussetzung für konkurrenzstarke Bestände ist ein intakter Boden, der ausreichend Wurzelraum bietet und eine ungestörte Wurzelentwicklung ermöglicht. Der Boden bietet den Pflanzen Halt, Wasser und Nährstoffe. Wie lässt er sich optimieren?


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

  • Den pH-Wert einstellen: Stimmt der pH-Wert nicht, ist die Verfügbarkeit der Nährstoffe eingeschränkt. Deshalb muss man den pH-Wert als erstes in Ordnung bringen, um die Nährstoffausnutzung im Boden und die Verwertung des Düngers zu verbessern.


Vor allem auf verschießenden Ackerflächen muss die Kalkung teilflächenspezifisch erfolgen. Das setzt voraus, die Bodenart vorher exakt zu bestimmen, da der optimale pH-Wert davon abhängt. Auf Standorten mit zu hohem pH-Wert bieten sich saure Dünger an, um die Nährstoff-Verfügbarkeit wenigstens punktuell auf der Fläche zu verbessern.


  • Stroh besser verteilen! Die Strohverteilung hängt nicht allein vom Mähdrescher ab, sondern auch davon, wie man ihn einsetzt und fährt. Strohhaufen durch Anhalten oder Überlappungsbereiche nach vorzeitigem Wenden sind ein „No-Go“. Sie stören alle folgenden Arbeitsgänge, vergraben Ausfallsamen und binden zudem Stickstoff.


Der Strohstriegel allein ist mit dem Nachverteilen überfordert. Er leistet aber bei optimaler Strohverteilung und Häckselqualität sehr gute Arbeit. Die Strohrotte kommt besser in Gang und durch Andrücken des Bodens läuft die erste Unkraut- und Ausfallsamenwelle auf. Schwere Strohstriegel mit Nachläufer werden immer wichtiger als phytosanitär wirkender und Rotte fördernder Stoppelgang.


  • Stoppel intensiver bearbeiten: Erntereste sind Überträger von Krankheiten. Sie stören bei Bodenbearbeitung und Aussaat. Das Abmulchen von Stoppeln verringert den Druck durch schwer zu bekämpfende Krankheiten oder Schädlinge in der Fruchtfolge (Fusarien, Halmgrunderreger, Verticillium, Zünsler). Es ermöglicht eine präzisere Stoppelbearbeitung und Aussaat bei pflugloser Bestellung. Ausfall- und Unkrautsamen (Lichtkeimer!) lassen sich danach besser flach einarbeiten und zum Keimen bringen. Der Königsweg ist, Mulchen mit einem schweren Strohstriegel plus Nachläufer zu kombinieren.
  • Wurzelraum schaffen! Wurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe auf, verankern die Pflanzen im Boden und bilden Phytohormone, die das oberirdische Wachstum steuern. Damit sich Feinwurzeln entwickeln können, muss der Wurzelraum frei von Verdichtungen und Störhorizonten sein. Nasse, durch schwere Erntemaschinen verdichtete Böden (z.B. nach Mais oder Kartoffeln) erfordern meist eine Pflugfurche, um eine Aussaat zu ermöglichen.


Schadverdichtungen zu beseitigen, bleibt allerdings Zinkengeräten vorbehalten. Der Pflug dreht Kluten und Verdichtungen lediglich um, bricht sie aber nicht auf. Ist ein Pflugeinsatz aus phytosanitären Gründen geplant (z.B. zu Wintergerste nach Weizen), ist ein Grubbergang auf mindestens halber Pflugfurchentiefe vorzuschalten, um Ernterückstände einzumischen und Verdichtungen im Oberboden zu beseitigen. Liegt die Verdichtungszone tiefer, muss man unter trockenen Bedingungen Untergrundlockerer einsetzen. Der nachfolgende Anbau von Tiefwurzlern, wie z.B. Raps oder Ackerbohnen, ist dann obligatorisch.


Die Art und Weise der Bodenlockerung muss der Wurzelform der Folgekultur entsprechen. Tiefwurzler wie Raps, Rüben, Ackerbohnen, Lupinen oder Soja bilden eine Pfahlwurzel. Für diese Kulturen muss man den Boden tief lockern. Das kann auch durch Streifenbearbeitung erfolgen, wenn zwischen den Streifen ein gut durchwurzelbarer Steg liegt, der frei von Störhorizonten ist.


Mais braucht dagegen eine über die gesamte Breite lockere Krume, da dessen dicken Kronenwurzeln durchdringungsschwach sind. In der Tiefe profitiert Mais ebenfalls von einer guten Durchwurzelbarkeit des Bodens, um spät im August/ September mit Wasser versorgt zu werden und die späte N-Nachlieferung nutzen zu können.


  • Flach lockern! Ein flaches Lockern auf 10 bis 15 cm reicht nach einer strukturschonenden Ernte vor allem nach tief wurzelnden Vorfrüchten wie Raps oder Ackerbohnen aus. Muss man keine Verdichtungen beseitigen, orientiert sich die Bearbeitungstiefe an der Menge der einzuarbeitenden Ernterückstände wie folgt:


– nach Raps 8 bis 12 cm,


– nach Weizen 12 bis 15 cm,


– nach trockener Ernte der Rüben 8 bis 10 cm und


– nach Körnermais 20 cm.


Hat eine tiefe Frostgare den Boden über Winter aufgebrochen, kann man auch zu Sommerungen flach arbeiten.


  • Rückverfestigen! Ein zu lockerer Saathorizont ist häufig Ursache für eine falsche Ablagetiefe, schlechte Wurzelbildung und ungleichmäßige Bestände. Oft zeigen sich dann gelbe Streifen, häufig mit Manganmangel. Der Packer ist in vielen Betrieben aus Bequemlichkeit aus der Mode gekommen. Für eine intensive, vertikale Rückverfestigung nach der Pflugfurche (oder eine ebenso tiefe Lockerung mit dem Grubber) ist er unersetzlich.


Reifenpacker & Co. verdichten nur oberflächlich. Der Unterboden bleibt locker und damit anfällig für das Einschwemmen von Feinerde, die bei Trockenheit zur undurchdringbaren „Betonschicht“ wird.


  • Verdichtungen vermeiden! Den Boden mit schweren, falsch bereiften Maschinen zu Unzeiten zu befahren, ist die häufigste Ursache für einen eingeschränkten Wurzelraum. Zeit, die bei der Arbeitserledigung eingespart wird, benötigt man später für Reparaturmaßnahmen oder man verschenkt Ertrag.


Prüfen Sie alle Maßnahmen, unnötige Spuren beim Abfahren des Erntegutes zu vermeiden bzw. auf die Fahrgassen zu beschränken sowie Breitreifen und Luftdruckregelung zu nutzen. Auch Drillkombinationen, die mit vollem Saatguttank 22 t und mehr wiegen, führen zu tiefgreifenden Verdichtungen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.